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Emil André

* 01.03.1790 in Schnepfenthal bei Gotha
† 26.02.1869 in Kisbér/Ungarn

Geboren wurde Emil André als Sohn des bedeutenden Pädagogen, Volks- und Landwirts Christian Karl André (1763-1831). Der Landwirt Rudolf André war sein ältester Bruder.

Bereits im Alter von 17 Jahren, er hatte Forstwirtschaft studiert, fand er eine Anstellung als Förster des Fürsten zu Salm. Im Jahre 1809 trat er in die k.k. österreichische Armee ein und nahm im selben Jahr noch am Krieg gegen Frankreich als Offizier teil. Im folgenden Jahr verließ er – der Frieden von Schönbrunn war geschlossen – den Militärdienst wieder und trat erneut seine Tätigkeit beim Fürsten zu Salm an.

Zwischen den Jahren 1812 und 1819 fand André eine Anstellung als Forstbeamter beim Fürsten Dietrichstein und übernahm im Jahre 1819 die Stelle eines Oberförsters auf der Salmschen Herrschaft Blansko. Seit dem Jahre 1823 wurde der Forstmann zum Forstinspektor aller fürstlich Auerspergschen Herrschaften. Zwei Jahre später siedelte er nach Prag über.

In seiner Prager Zeit beschäftigte sich André mit Forstabschätzungen, Wertermittlungen und dergleichen. In jener Zeit widmete er sich auch der Schafzucht als Landwirt. In den Jahren 1830 und 1831 übernahm er die Administration mehrerer größerer Herrschaften in Böhmen. Im Jahre 1832 pachtete der Förster einige Meierhöfe und kaufte sogar im Jahre 1836 ein Gut. Hier unternahm er ausgiebige Versuche auf dem Gebiet der Schafzucht.

Im Jahre 1838 übernahm er die Administration auf der Majoratsherrschaft des Fürsten Obescalchi in Illok/Syrmien. Gleichzeitig übernahm er auch noch die Aufsicht über mehrere Güter des Grafen Bathyani, wo er sich durch die Einführung veredelter Schafrassen und den Bau von Runkelrübenzuckerfabriken einen Namen machte.

Nach dem Tode seines Vaters führte er ab dem Jahre 1831 dessen Zeitschrift »Oekonomische Neuigkeiten und Verhandlungen; Zeitschrift für alle Zweige der Land- und Hauswirthschaft, des Forst- und Jagdwesens des österreichischen Kaiserthums« fort.

Emil André übernahm in den Jahren 1846/47 die Redaktion der »Neuen Ökonomischen Zeitschrift« in Wien. Darüber hinaus verfasste er einige Schriften zur Forstwirtschaft, die ihn in den forstwissenschaftlichen Kreisen Bekanntheit brachte. In seinen Werken skizzierte er eine neuartige Forstwirtschaftsmethode, die in Böhmen und Mähren Verbreitung fand.

Seine letzten Lebensjahre erlebte er zurückgezogen als Privatier im ungarischen Kisbér, wo Emil André am 26.02.1869 im Alter von fast 79 Jahren verstarb.

Werke:

  • Einfachste, den höchsten Ertrag und die Nachhaltigkeit ganz sicher stellende Forstwirthschaftsmethode, Prag 1823.
  • Die vorzüglichsten Mittel, den Wäldern einen höheren Ertrag abzugewinnen, Prag 1826.
  • Versuch einer zeitgemäßen Forstorganisation, Prag 1830.
  • Kubiktabellen für alle runden Hölzer um richtig und schnell ihren wahren Holzgehalt in Kubikschuhen zu finden, Wien 1845.