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Andréa Appiani

* 23.05.1754 in Bossio bei Mailand
† 08.11.1817 in Mailand

Am 23.05.1754 wurde Andréa Appiani in Mailand als Sohn eines Arztes geboren. Eigentlich sollte er in die Fußstapfen des Vaters treten entschied sich jedoch für eine künstlerische Ausbildung als Maler.

Im Jahre 1769 begann er eine Ausbildung an der privaten Akademie von Carlo Maria Gludici (1723-1804). Er lernte Zeichnen indem er Skulpturen und Zeichnungen kopierte. Danach studierte er an der Mailänder Ambrosinia beim Freskenmaler Antonio de Giorgi (1720-1793). Fertigkeiten in Ölmalerei entwickelte er dann bei Martin Knoller (1725-1804) und studierte schließlich am Ospedale Maggiore Anatomie bei Gaetano Monti und wechselte schließlich 1776 an die Accademia di Brera.

Die Fresken in der Pfarrkirche von Caglio vollendete er im Jahre 1777. Er unternimmt eine Studienreise nach Rom, Parma, Bolgna, Florenz und Neapel in den Jahren 1790 und 1791. Im Jahre 1793 fertigte er die Fresken in der Kirche St. Maria presso S. Celso. Eine weitere Reise führte ihn nach Parma und seine Einführung am Hofe erfolgte im Jahre 1795. In der Folgezeit sollte Erzherzog Ferdinand, der österreichische Gouverneur der Lombardei den aufstrebenden Künstler fördern und unterstützen.

Andrea Appiani wurde zum »Commissario Superiore« ernannt. In dieser Funktion wählte er in der Lombardei und Venezien die für Venedig bestimmten Kunstwerke aus. Weitere Aufgaben des jungen Mannes war der Entwurf offizieller Briefköpfe und die Entwicklung von Modellen für Medikamente.

Im Jahre 1801 beauftragte die lombardische Regierung sowohl den französischen Maler Jacques-Louis David als auch Andréa Appiani das Gemälde »Napoléon bringt Europa den Frieden« zu schaffen. Als Kommissar für bildende Künste erstellte der italienische Künstler auch ein Inventar der Bildersammlung des Erzherzogs. Zugleich wählte er 23 dieser Werke aus um sie nach Brera zu bringen. Im Jahre 1802 verfasste er auch noch einen Bericht über den Verfall von Leonardos »Abendmahl«.

Im folgenden Jahr, wieder als Regierungskommissar, begab sich Appiani nach Bologna und Parma. Eine Kommission prüfte die Fresken im Palazzo Reale in Mailand, die aus der Hand Appianis stammten.

Während seines Paris-Aufenthaltes im Jahre 1804 - er nahm an den Krönungsfeierlichkeiten Napoléon Bonapartes am 02.12.1804 teil - lernte er auch Jacques-Louis David persönlich kennen. Der Künstler gehörte nun einer Kommission an um die Zusammenführung von Kunstwerken in der französischen Hauptstadt zu prüfen. Auch als Napoléon im Mai 1805 die Krone Italiens annahm, war Appiani anwesend.

Der Kaiser ernannte Andrea Appiani zum ersten Hofmaler Italiens und beauftragte ihn zugleich mit der Ausführung von Malereien im Palazzo Reale in Mailand. Im Jahre 1808 begann er die Freskenfolge »Apotheose Napoleons« - einer Darstellung der vier Herrschertugenden - im Thronsaal des Palazzos anzufertigen. Auch schmückte er die Sala Rotonda desselben Gebäudes mit einer allegorischen Freskendarstellung »Hymnen und Pax« und es folgte noch der »Gigantensturz«.

Er fertigte auch zahlreiche Bildnisse von Mitgliedern des italienischen Hofes. Berühmt wurden seine Bildnisse von Napoléon und seines Adoptivsohnes und Vizekönigs von Italien Eugène Beauharnais. Als königlicher Hofmaler erhielt der Künstler eine Pension aus der privaten Schatulle des Kaisers. So wurden im Jahre 1810 die beiden Bildnisse der Töchter des Vizekönigs auf der Münchener Kunstausstellung vom Publikum bewundert.

Gerade durch die Kopie zahlreicher klassischer italienischer Maler, er besuchte alleine drei Mal Rom um sich mit den Arbeiten Raffaels im Bereich der Fresken zu entschlüsseln und sich anzueignen. Seine Landsleute gaben den klassizistischen Maler den Beinamen »Maler der Grazien«. Er entwickelte einen eigenen Stil den seine Landsleute sehr bevorzugten. Auch schuf Andréa Appiani durch den Freskenzyklus von »Psyche und Amor« im Palazzo Reale in Monza herausragende Kunstwerke. Auch seine Arbeiten in der Villa Bonaparte sind heute noch anerkannt.

Kaiser Napoléon ehrte den Künstler auch mit der Verleihung des Ordens der Ehrenlegion und des Ordens der Eisernen Krone. Er veranlasste auch die Aufnahme Appianis in das Institut der Wissenschaften und Künste Italiens.

Nachdem Napoléon 1813 die Krone Italiens verlor blieben auch die Zahlungen für Appiani aus und er musste sich durch den Verkauf seiner Bildnisse den Lebensunterhalt verdienen. Im gleichen Jahr erlitt er einen ersten Schlaganfall. Durch diesen war Andrea Appiani gelähmt und es war ihm nicht mehr vergönnt als Maler seinen Lebensunterhalt zu verdienen. In den letzten Lebensjahren veräußerte er seine Skizzen und Zeichnungen und seine Zeitgenossen beeilten sich diese zu erwerben.

Der Künstler Andréa Appiani starb am 08.11.1817 an den Folgen eines zweiten Schlaganfalls.

Wenige Jahre nach dem Tode des Künstlers veranlasste der Kupferstecher Bisi eine Werksausgabe mit sämtlichen Arbeiten Appianis.

Werke:

  • Porträt Eugène de Beauharnais, um 1800
  • Bildnis von Josephine, 1803
  • Porträt Napoleon Bonaparte als König von Italien, 1805, Öl
  • Allegorie auf den Frieden von Pressburg, 1808
  • Elisa Bonaparte
  • Sitzportrait einer Dame mit Buch
  • Due Ritratti di Religiosi
  • Testa Femminale
  • Bildnis des Louis-Charles Desaix
  • Bildnis der Contessa Amelie La Marre und Tochter Elisabeth
  • Jupiter und Mercur mit Philemon Andbaucis
  • Venus Caressant l'amour
  • Apotheose Napoleons, 1807
  • Apollo sitzend zu seiner linken eine Leiter
  • Cupid und Hymnen
  • Il Carro di Giunone
  • Venus Caressant l'amour