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Konstantin Friedrich von Benckendorff

* 04.01.1784 in St. Petersburg
† 06.08.1828 in Prowadija/Bulgarien

Geboren wurde Konstantin Ferdinand von Benckendorff am 04.01.1784 in der russischen Residenzstadt St. Petersburg. Er war der Sohn von Christoph von Benckendorff (1749-1823) und seiner Ehefrau Anna Juliane Freifrau von Schilling von Canstadt (1746-1797), die im Gefolge der Großherzogin von Württemberg nach Russland kam.

Durch seine Schwester Dorothea von Lieven erhielt auch Konstantin am Hofe von St. Petersburg Zugang. Der spätere General der Kavallerie und Chef der Geheimen Polizei Alexander von Benckendorff war sein älterer Bruder.

Zunächst begann der junge Benckendorff eine Laufbahn im diplomatischen Dienst Russlands. Im Jahre 1797 trat er als Kadett in das diplomatische Korps und wurde am 20.04.1803 Kammerjunker. Am 03.03.1810 trat er eine Stelle als Botschaftssekretär in Neapel an.

Während des Vaterländischen Krieges von 1812 trat er in die russischen Streitkräfte ein und nahm sowohl an den Schlachten von Borodino und Smolensk teil. Bei Wilna wurde er mit dem St. Annen Orden II. Klasse mit Brillanten ausgezeichnet.

Bereits am 08.02.1813 erfolgte die Beförderung zum Oberstleutnant und die Verleihung des St. Georgs Ordens IV. Klasse. Er kommandierte einen unabhängigen Reitertrupp der sich unter anderen bei der Befreiung Hamburgs und den Gefechten bei Rothenburg und Belzig auszeichnete.

Nach der Völkerschlacht im Oktober 1813 drang er an der Spitze selbstständigen Korps bis nach Kassel, der Hauptstadt des Königreichs Westphalen, vor. Er zeichnete sich bei den Gefechten in Fulda und Hanau ebenso aus wie beim Rheinübergang unter den Augen des französischen Feindes.

Auf französischen Boden kämpfte er im Jahre 1814 sowohl bei Soissons, Brienne, Craonne sowie bei Reims und gehörte zu den russischen Streitkräften, die in Paris einmarschierten. Bei Craonne entschied er durch seinen persönlichen Einsatz den Sieg am 07.03.1814 und zeichnete sich aus. Für diese Waffentat erhielt er ein goldenes Schwert mit Diamanten.

Am 01.06.1815 erhielt er das Kommando über die 2. Brigade der 4. Dragoner Division und trat im Jahre 1820 wieder in den diplomatischen Dienst ein. So fungierte er in den Jahren bis 1826 als außerordentlicher Gesandter an den süddeutschen Höfen zu Stuttgart und Karlsruhe.

In dieser Zeit wurden ihn der St. Annen Orden I Klasse und derselbe Orden I. Klasse mit Diamanten verliehen. In der Begründung wurden ihm diese Auszeichnungen für den großen Eifer mit dem er den Dienst versah verliehen.

Als im Jahre 1826 erneut ein Krieg zwischen Russland und dem osmanischen Reich ausbrach, zog er den Waffenrock erneut an. Im Range eines Generalleutnants wurde er zum Generaladjutanten ernannt. Durch seine Beteiligung an den Siegen von Etschmiadsin, Jerewan und am Araxes, wo er einen doppelt so starken Feind aufrieb, bestätigte er das vom Zaren Nikolaus in ihm gesetzte Vertrauen. Der Zar dankte es ihm mit der Verleihung des Wladimir Ordens II. Klasse am 22.07.1827.

Auch am 8. Russisch-türkischen Kriege nahm er erfolgreich teil und besetzte am 19.07.1828 die bulgarische Stadt Proadija und konnte somit die Bewegungen des Gegners in Silistria und Warna kontrollieren.

Der verdiente General Konstantin von Benckendorff starb am 06.08.1828 an den Folgen eines grassierenden Fiebers.

Er heiratete am 01.09.1814 in Berlin Natalie von Alopäus (1796-1823). Sie war die Tochter des russischen Gesandten in Berlin. Das Paar schenkte Paul Friedrich (1784-1841) und Alexander (1800-1873) das Leben.