Napoléon Bonaparte

* 15.08.1769 in Ajaccio/Korsika
† 05.05.1821 in Longwood House auf der Insel St. Helena

Geboren wurde Napoléon Bonaparte am 15.08.1769 in der korsischen Hafenstadt Ajaccio, Er wurde nach einem im Kampf für Korsikas Freiheit und Unabhängigkeit gefallenen Onkels auf den korsischen Namen Nabulione getauft. Seine Eltern waren der Jurist Carlo Bonaparte (1746-1785) und seine Gattin Letizia Ramolino (1750-1836). Das Paar hatte

13 Kinder von denen jedoch nur acht das Erwachsenenalter erreichten und nicht schon früh nach der Geburt verstarben. Die Familie Buonaparte war bereits seit dem 16. Jahrhundert auf Korsika ansässig, zuvor lebten die Ahnen in der italienischen Toskana.

Napoléon war der zweitälteste Sohn. Seine Geschwister waren der ältere Bruder Joseph (1768-1844), sowie die jüngeren Brüder und Schwestern Lucien (1775-1840), Elisa (1777-1820), Louis (1779-1846), Pauline (1780-1825), Caroline (1782-1839) und schließlich Jérôme (1784-1860).

Die Familie Bonaparte gehörte dem korsischen Widerstand gegen die genuesische Besatzung an und kämpfte an der Seite Pasquale Paolois. Nachdem Genua die Insel am 15.05.1768 an Frankreich verkauft hatte, kämpfte Carlo Bonaparte auch gegen die neue französische Herrschaft, für ein unabhängiges Korsika. Auch seine schwangere Frau Laetitia und der älteste Sohn Guiseppe folgten ihm in die Berge. Beim Angriff auf Borgo gelang es Napoléons Vater Carlo Bonaparte als Befehlshaber einer Partisanenkompanie mehr als 500 gegnerische Soldaten gefangen zu nehmen. Mit dem französischen Oberkommandanten verhandelte der Jurist auch einen Waffenstillstand, der bis in den Winter ging und den Korsen etwas Erholung brachte.

Als im Jahre 1769 ein deutlich größeres französisches Expeditionsheer unter dem Befehl des Grafen Vaux (1705-1788) auf der Insel landete, wurde Paoloi am 09.05.1769 bei Ponte Novo geschlagen. Carlo Bonaparte gelang es noch weitere zwei Wochen auf dem zweithöchsten Berg Korsikas – in einer Höhle versteckt – den Widerstand bis zum 23.05.1769 aufrecht erhalten zu können. In einer gemeinsamen Unterredung schlug ihm Graf Vaux einen Amnestiefrieden vor. Frankreich erklärte sich ebenfalls bereit die korsische Identität zu schützen und die korsischen Lebensweisen und den korsischen Wohlstand zu fördern. Mit Blick auf seine Familie, der zweite Sohn Napoléon war bereits unterwegs, entschloss er sich, das französische Angebot anzunehmen und nicht Paoloi ins englische Exil zu folgen. Er erhielt seine Güter zurück und legte im Dezember 1769 den Eid eines französischen Advokaten ab. Am 10.05.1771 wurde er zum Richter im Bezirk Ajaccio berufen und nebenbei sicherte er den Familienunterhalt als Landwirt.

Zunächst erhielt der junge Bonaparte, wie auch seine Geschwister, in der Stadtschule von Ajaccio seine ersten Unterricht. Bei einem Abbé erlernten sie sowohl das Schreiben als auch das Rechnen. Schon in jungen Jahren zeichnete er sich gerade in letzterer Disziplin schon früh aus. Dank einer sehr umfangreichen väterlichen Bibliothek begann schon in jungen Jahren sein Interesse für Geschichte, Literatur und Jura zu erwachen.

Die Jugend Napoléons war durch die Ereignisse der Kindheit geprägt. So klagte er ebenso über den Verlust der korsischen Freiheit als auch über die Opfer die während des Freiheitskampfes gegen Genua und Frankreich gebracht werden mussten. Bis in die 1790er Jahre blieb er Anhänger und Verehrer Paolis.

Durch den französischen Gouverneur Korsikas, Louis Charles Duc de Marbeuf (1712-1786) erhielt Carlo Buonaparte für seine beiden Söhne Napoléon und Joseph zwei königliche Stipendien. Man entschied sich, den älteren Bruder Joseph auf den Beruf eines Priesters vorzubereiten, während der mathematisch begabte Napoléon sein Stipendium für eine militärische Laufbahn nutzte. Zunächst besuchten die Brüder ab Dezember 1778 das Collège in Autun, wo sie die französische Sprache erlernten.

Im folgenden Jahr trat der kleine Napoléon, er war gerade 10 Jahre alt geworden, dann in die Kadettenschule von Brienne ein. Dort galt der aus wenig begüterten Verhältnissen stammende Knabe als Außenseiter.

In der Schule interessierte er sich besonders für Mathematik, wie auch schon au Korsika, während sein Latein jedoch so schlecht war, dass er hierin keine Prüfung ablegen musste. Auch seine französische Orthographie war zeitlebens mangelhaft während sich jedoch sein Stil durch die Lektüre der großen Heldenepen der griechischen und römischen Geschichte verbesserte. Er befasste sich mit den Biographien Alexander des Großen oder des römischen Feldherrn und Kaisers Julius Caesar.

Nachdem er seine Prüfungen problemlos bestanden hatte, war er zunächst für eine weitere Laufbahn in der Marine bestimmt, doch verhinderte der Einspruch seiner Mutter Laetitia dies. Seine mathematischen Kenntnisse prädestinierten ihn vielmehr für eine Laufbahn in der Artillerie. Im Jahre 1784 erfolgte Napoléons Aufnahme in die École royale militaire in Paris, der renommiertesten Militärschule des royalistischen Frankreichs. Er lernte in der Artillerieklasse Hydrostatik, Differential- und Integralrechnung aber auch Kenntnisse in Staatsrecht und Befestigungskunde standen auf den Lehrplan.

Nachdem am 24.02.1785 sein Vater>Carlo Bonaparte an den Folgen einer Magen­krebs­erkran­kung starb, übernahm Napoléon die Rolle des Familienoberhaupts, obwohl diese seinen älteren Bruder Joseph zugestanden hätte. Auf Grund seiner guten schulischen Leistungen konnte Bonaparte seine Ausbildung vorzeitig beenden und erhielt mit gerade einmal 16 Jahren sein Offizierspatent. Er wurde in das Regiment La Fère in Valence angestellt, wo er im Range eines Sous-Lieutenant im Januar 1786 seinen Dienst antrat. Im Juni 1788 erfolgte seine Versetzung nach Auxonne bei Dijon.

Zur Entlastung seiner Mutter, die auf Korsika geblieben ist, nahm er seinen jüngeren Bruder Louis zu sich, um sich um seine Erziehung zu kümmern.

Die Freizeit, die der junge Offizier während seiner Zeit in Valence und Auxonne hatte, nutze er um Literatur und Schriftstellerei kennenzulernen So las er klassische und zeitgenössische Romane ebenso wie Lehrbücher. Zu den von ihn bevorzugten Autoren gehörten Platon ebenso wie Johann Wolfgang von Goethe, Voltaire, Corneille oder Johann Caspar Lavater. Ebenso interessierte er sich für Geschichte und Naturwissenschaften und las Rollins »Geschichte des Altertums«, Buffons »Histoire naturelle« oder Marignys »Geschichte der Araber«. »Die Leiden des jungen Werther« aus Goethes Feder hat er mehrfach gelesen. Aber auch die für seine militärische Laufbahn wichtige Literatur interessierte ihn. In späteren Jahren wurde auch Jean-Jacques Rosseau sein großes Vorbild. Es sollten auch noch die Schriften Raynals Einfluss auf sein Werden nehmen.

Als im Jahre 1789 in Paris die Massen die Bastille erstürmten, begrüßte der junge Artillerieoffizier aus Auxonne diese ausdrücklich, die damit verbundenen Unruhen und Ausschreitungen lehnte er jedoch ab. Er schwor Ende August 1789 mit seinem Regiment auf die neue Ordnung, Für ihn bedeutete die ausbrechende Revolution jedoch in erster Linie eine Chance, die Freiheit Korsikas zu erreichen. Im September 1789 reichte er Urlaub ein und kehrte nach Ajaccio zurück.

Auf der Insel Korsika wurde er zusammen mit seinem Bruder Joseph politisch aktiv. In Folge der Ereignisse der Französischen Revolution konnte auch Korsikas Nationalheld Pasquale Paolois aus dem Londoner Exil zurückkehren. Obwohl Bonaparte den korsischen Nationalhelden in einer Flugschrift verehrte, misstraute dieser den Söhnen Carlo Bonapartes, den er für einen Verräter hielt.

Im Jahre 1791 kehrte Napoléon in die Reihen seines Regiments zurück und erhielt eine Beförderung zum Lieutenant. Nach der versuchten Flucht Louis XVI. und seiner Gattin Marie Antoinette im Juni 1791 trat er auf die Seite der Republik. Er trat in jenen Tagen auch den örtlichen Jakobinerklub bei und reichte einen Wettbewerbstext für die Akademie in Lyon ein. Diese Schrift war stark republikanisch geprägt. Doch Ende 1791 begab sich der junge Lieutenant wieder zurück nach Korsika.

Auf Korsika konnte sich Napoléon, gegen den Willen Pasquale Paolis, zum Führer der korsischen Nationalgarde aufsteigen. In der Folge nutzte der ehrgeizige Offizier diese Stellung um seinen persönlichen politischen Einfluss gegenüber seinem ehemaligen Vorbild auszubauen. Nachdem seine Truppen jedoch an blutigen Unruhen beteiligt waren, verlegte man die Nationalgarde in das Innere der Insel. Napoléon Bonaparte kehrte nach Frankreich zurück. Das Verhältnis beider Männer war weiterhin von großem Misstrauen geprägt.

Anfang 1792 wurde Lieutenant Bonaparte aus der Armee entlassen. Die Gründe hierfür waren zum einen die eigenmächtige Überschreitung des bewilligten Urlaubs sowie zahlreiche Klagen über sein Verhalten als Kommandant der korsischen Nationalgarde. Er begab sich nun nach Paris, wo er seine Wiedereinstellung in den Dienst erwirkte. Gleichzeitig erhielt er, da die junge revolutionäre Armee über zu wenige Offiziere verfügte, eine Anstellung als Capitaine.

Er kehrte jedoch nochmals nach Korsika zurück und beteiligte sich mit einer Freiwilligeneinheit am Gefecht bei La Maddalena. Dies war eine Militäraktion im Nordosten Sardiniens, die gegen das Königreich Sardinien-Piermont gerichtet war. Der Versuch seiner Truppe, eine zu Sardinien gehörende Insel zu erobern, scheitere jedoch kläglich. Die Schiffsbesatzungen meuterten.

Nachdem der inzwischen neu gewählte Nationalkonvent die Verhaftung Paolis angeordnet hatte, äußerte sich Napoléons jüngerer Bruder Lucien in einem Brief dahingehend, dass die Verhaftung Paolis durch seine Familie veranlasst wurde. Dies führte dazu, dass die Anhänger des korsischen Freiheitshelden gegen die Familie gewaltsam vorgingen. Die Familie Bonaparte flüchtete über Nacht für immer von der heimatlichen Insel und ging ins französische Exil. Für den jungen Napoléon bedeutete dies auch das endgültige Aus seiner korsischen Ambitionen. Nun kehrte Napoléon zu seinem Regiment zurück, das zwischenzeitlich in Südfrankreich stationiert war. In Frankreich hatten mittlerweile die Jakobiner unter Führung Maximilien de Robespierres die politische Führung übernommen und ein Regime der Angst und des Schreckens installiert. Im Juni 1793 verfasste Napoléon eine Broschüre, in welcher er seine politische Position darlegte. In Form eines fiktiven Gespräches ließ der junge Offizier keinen Zweifel an seiner Zustimmung zur Herrschaft des Wohlfahrtsausschusses aufkommen. Der jüngere Bruder Maximilien de Robespierres, Augustin de Robespierre, wurde auf den Offizier aufmerksam und ließ seine Schrift drucken.

So wurde Bonaparte nach Toulon geschickt, wo sich gemäßigte Revolutionäre und Royalisten mit englischer Unterstützung in der Hafenstadt verschanzt hatten. Für die Regierung in Paris war dies eine gefährliche Situation, da man das Entstehen eines englischen Brückenkopfes auf französischen Boden befürchtete. Bonaparte erhielt das Kommando über die Belagerungsartillerie, den Oberbefehl der Belagerungsarmee von Toulon lag in den Händen von Dugommier (1738-1794). Am 25.11.1793 legte der junge Artilleriehauptmann seinen Plan zur Erstürmung der vom Feinde besetzten Stadt vor. Wenige Wochen später, am 19.12.1792, konnte die französische Revolutionsarmee die Einnahme von Toulon verkünden. Am 22.12.1792, er war gerade 24 Jahre alt, erhielt er bereits seine Beförderung zum Général de brigade und ihm wurde das Kommando über die Artillerie der in Nizza aufzustellenden Italienarmee übertragen. Nachdem jedoch am 9. Thermidor des Jahres II. (27.07.1794) die Jakobiner gestürzt wurden, verlor auch er seinen Posten und wurde zunächst - durch seine Freundschaft mit Augustin de Robespierres - als Parteigänger der Jakobiner inhaftiert und verlor sein angestrebtes Kommando.

Nach seiner Freilassung lebte Bonaparte mit der restlichen Familie zunächst in Marseille in Exil. Während sein Bruder Joseph um die Hand von Julie Clary. Zur gleichen Zeit warb der arbeitslose Offizier um deren Schwester Desirée. In jener Zeit begann er einen autobiographischen Roman »Clisson et Eugénie« zu Papier zu bringen. Dieser schriftstellerische Versuch kam jedoch nicht über ein Entwurfsstadion hinaus.

Um seiner militärischen Karriere neue Impulse zu geben und nicht endgültig das Soldatenhandwerk aufzugeben, begab sich Napoléon in die französische Hauptstadt und versuchte mit den Thermidorianern, die nach dem Sturz der Jakobinerherrschaft die neuen Herren waren, in Kontakt zu treten. Als es in Paris zu einem Aufstand von rechts kam, wurde Paul Barras der Oberbefehl der Armee des Innern durch den Konvent übertragen. Da dieser jedoch ohne eigene militärische Kenntnisse war, holte er den bisherigen Général de brigade Bonaparte zu seiner Unterstützung. Dieser ließ mit konzentrierten Geschützfeuer die Aufständischen am 05.10.1795 zusammenschießen. Seiner Beförderung zum Général de division folgte und man übertrug ihm das Kommando über die Armee des Innern.

Nun bewegte er sich im privaten Umfeld der neuen Machthaber um Paul Barras und lernte die deutlich ältere Joséphine de Beauharnais kennen. Sie war die Witwe des während der Terrorherrschaft hingerichteten Alexandré de Beauharnais und ehemalige Geliebte seines Gönners Barras.

Für Joséphine de Beauharnais war die aufstrebende Karriere ihres Mannes wahrscheinlich dazu geeignet, ihren kostspieligen Lebenswandel zu finanzieren. Napoléon der von seiner Seite aus sicherlich auch in sie verliebt war, bedeutete ihre Nähe zum Direktorium den Zugang zu den wichtigsten Persönlichkeiten der Pariser Gesellschaft. Er brach die Beziehung zu Désirée Clary ab und schloss am 09.03.1796 mit ihr die bürgerliche Ehe.

Désirée Clary ging später die Ehe mit Jean-Baptiste Jules Bernadotte, den späteren Marschall Napoléons und König von Schweden, ein.

Nur zwei Tage nach seiner Hochzeit brach der junge General nach Italien auf, wo auf ihn die Übernahme des Oberbefehls der Italienischen Armee wartete.

Die ihm unterstellte Armee befand sich in einem schlechten Zustand. Von den etwa 40.000 Soldaten war schlecht ausgerüstet und die Soldaten hatten bereits seit Monaten keine Soldzahlungen aus Paris erhalten. Die Moral der Truppe war somit schlecht.

Schnell gelang es dem energischen Divisionsgeneral die Versorgungs- und Ausrüstungssituation zu verbessern und er konnte die Moral und Begeisterungsfähigkeit der Soldaten mit verschiedenen Ansprachen wieder entflammen. Auch die ihm unterstellten Generale Augerau oder Masséna standen ihm, der zunächst als Günstling des Direktoriums galt, kritisch gegenüber. Hier verstand er schon früh, mit entsprechenden neuartigen Propagandamitteln die Stimmung und das Zutrauen der gesamten Armee zu erwerben. So gab er den »Courier de l’Armé d’Italie

Es ist mit den Systemen der Kriege wie mit Belagerungen von Festungen. Man muss sein Feuer auf ein und denselben Punkt konzentrieren. Nachdem die Bresche geschlagen und das Gleichgeweicht gestört ist, ergibt sich alles Übrige wie von selbst.

Er zog, entsprechend seiner Maxime, seine Kräfte an einer Stelle zusammen und setzte die gesamte Streitmacht gegen das Ziel ein. Voraussetzung hierzu war, dass seine Einheiten schneller marschierten als die gegnerischen Truppenverbände. In dieser Hinsicht waren die Revolutionstruppen den Truppen des Ancien Régime überlegen. So ernährten und versorgten sich die Revolutionstruppen direkt aus dem Land und benötigten somit keinen riesigen Tross, der die Truppen begleitete. Ein weiterer Unterschied, der zur französischen Dominanz beitrug, war das die Revolutionsgeneräle einen Volkskrieg führten, der weniger Rücksicht auf mögliche Verluste nahm.

Er konnte auch, besser als andere Heerführer jener Zeit, überblicken, wo er mit seinen Truppen massiver anzugreifen habe, um den entscheidenden Durchbruch zu erzielen. Dies beherrschte Bonaparte auch während eines laufenden Gefechts meisterlich.

Der Italienarmee Napoléons standen zunächst etwa 70.000 Soldaten der österreichischen und sardinisch-piermontesischen Armee gegenüber. Die konservativen Feldherren der österreichischen Armee waren den veränderten Zielen der revolutionären Kriegsführung nicht mehr gewachsen und wurden schlichtweg überrannt. Zunächst trennte Napoléon die gegnerischen Armeen in mehreren Schlachten voneinander und wandte sich nach dem Friedensschluss mit Sardinien, den König Viktor Amadeus III. von Sardinien-Piermont, den österreichischen Truppen zu. In der Schlacht von Lodi am 10.05.1796 besiegte er die österreichische Armee. Seine Soldaten bejubelten ihn ebenso, wie die Italiener, die die Befreiung von der österreichischen Herrschaft feierten. Andere italienische Staaten bemühten sich, den Feldherren mit Geldgeschenken und der Übergabe von Kunstwerken genädig zu stimmen.

Nach der Schlacht von Lodi, die das Ausscheiden Sardiniens aus dem Krieg einleitete, wuchs bei General Bonaparte die Überzeugung auch auf der politischen Bühne eine Rolle spielen zu können. So gelang es ihm in der sechs Monate dauernden Belagerung von Mantua verschiedene österreichische Entsatzversuche zu vereiteln. Nachdem die Stadt am 02.02.1797 kapitulierte, musste Erzherzog Karl den Frieden von Campo Formio annehmen und erhebliche Gebietsverluste in Kauf nehmen. Andernfalls hätte Napoléons Italienarmee fast ungehindert über die Alpenpässe nach Österreich vormarschieren.

In der Folge richtete er mehrere französische Tochterrepubliken der Französischen Republik in Norditalien ein. Durch seine eigenmächtige Handlungsweise und seine wachsende Popularität in der Bevölkerung erweckten beim Direktorium entsprechendes Misstrauen gegenüber dem General.

Nach seiner Rückkehr aus Italien bereitete ihm die Bevölkerung einen triumphalen Einzug.

Der korsische General befürchtete rasch nach der Rückkehr aus Italien, dass seine Popularität verblassen würde und drängte das Direktorium um ein weiteres militärisches Kommando. Als sich die zunächst geplante Invasion Großbritanniens als nicht durchführbar herausstellte, dachte man in Paris über die Eroberung Ägyptens nach. Das Ziel dieser Expedition war es den englischen Zugang nach Indien zu stören.

Eine von Kriegsschiffen eskortierte Transportflotte verließ am 19.05.1798 mit 38.000 eingeschifften Soldaten und Wissenschaftlern Frankreich. Neben der militärischen Expedition standen auch die Erforschung des Landes und seiner Kunstdenkmäler auf dem Programm. Gleichzeitig wollte man, nach französischen Vorbild die wirtschaftlichen und politischen Strukturen Ägyptens modernisieren. Auf der Reise nach Ägypten besetzte man – so nebenbei – die Insel Malta, wo der Malteserorden seinen Sitz hatte und landete am 01.07.1798 in Ägypten. Bereits 3 Wochen später besiegte man in der Schlacht bei den Pyramiden ein Mamlukenarmee und zwei Tage später zog die französische Streitmacht in Kairo ein. Dort erreichte Bonaparte auch die Nachricht, dass der englische Seeoffizier Horatio Nelson die bei Abukir ankernde französische Transport- und Sicherungsflotte in einem Überraschungsangriff völlig vernichtet hatte. Damit war die Armee vom französischen Festland völlig abgeschnitten.

Man begann in den nächsten Wochen und Monaten die Verhältnisse in Ägypten zu verändern. So gründete General Bonparte das Institut d’Égypte, dass sich zu einer Keimzelle der Ägyptologie entwickeln sollte. Im Zuge dieser Expedition wurde auch der Stein Von Rosette gefunden, der im Jahre 1822 die Entschlüsselung der Hieroglyphen durch Jean-François Champollion ermöglichte. Doch wurde Napoléon hier nicht, wie in Italien, als Befreier gefeiert sondern als Ungläubiger und fremder Eroberer. Ein Aufstand in Kairo wurde durch die französischen Truppen blutig niedergeschlagen und das Osmanische Reich, zu dem Ägypten offiziell gehörte, erklärte Frankreich daraufhin den Krieg.

Er entschloss sich, mit einem Teil seiner Armee, den Gegner in Richtung Palästina zu folgen. Es gelang ihm sowohl Jaffa als auch Gaza zu erobern, doch die Festung Akkon wurde nicht eingenommen. Die französische Armee wurde durch die Feldzugsstrapazen und eine ausbrechende Pest stark dezimiert wurde, blieb ihm nichts anderes übrig, als wieder nach Ägypten zurückzukehren. In der Schlacht von Abukir am 25.07.1799 war es ihm nochmals gelungen eine osmanische Streitmacht zurückzudrängen.

Doch war es Napoléon zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass die Ziele der Expedition so nicht mehr erreichbar waren. Gleichzeitig spitzte sich die Situation in Europa zu, wo russisch-österreichische Truppen im Zuge des Zweiten Koalitionskriege auf dem Vormarsch waren.

Diese Situation veranlasste Bonaparte am 23.08.1799 Ägypten zu verlassen und die englische Blockade zu durchbrechen. Er erreichte am 30.09.1799 seine Geburtsstadt Ajaccio und betrat am 09.10.1799 das französische Festland. Das Scheitern des ägyptischen Abenteuers hatte dem Ansehen Bonapartes bei der Bevölkerung nicht geschadet und so bereitete man ihn einen triumphalen Einzug in Paris. Viele Bürger erhofften sich von dem General weiterhin militärische Erfolge sowie die Wiederherstellung des Friedens. Sowie die außen- und innenpolitische Überwindung des wirtschaftlichen Niedergangs unter dem Direktorium um Barras.

Die Direktoren Sieyès und Ducos spielten mit dem Gedanken einen Staatsstreich zu organisieren. Hierbei setzten beide auf die militärische Hilfe von Napoléon Bonaparte, der auf Grund der Französischen Verfassung nicht Mitglied des Gremiums werden konnte. Hierzu hätte er mindestens 40 Jahre alt sein müssen.

Am 18. Brumaire des Jahres VIII (09.11.1799) schien der Staatsstreich durch politische Manipulationen zu gelingen. Als sich beide Parlamentskammern am nächsten Tage widerspenstig zeigten und eine wirre Rede Napoléons die Lage nicht entschärfte, ließ der General die Kammern durch seine Grenadiere auseinandertreiben. Ein Rumpfparlament billigte schließlich die Pläne zur Einrichtung der Konsulatsverfassung unter den Konsuln Bonaparte, Sieyès und Ducos. In der Folge gelang es Napoléon jedoch seine Mitverschwörer ins politische Abseits zu drängen und schließlich durch Cambacérès und Lebrun zu ersetzen. So wurde er innerhalb kürzester Zeit als Erster Konsul Alleinherrscher in Frankreich.

Nach der neuen Verfassung vom 25.12.1799 wurde der Erste Konsul auf eine Dauer von zehn Jahren gewählt und hatte gleichzeitig weitreichende Vollmachten zugestanden bekommen. So lag bspw. das Recht zur Gesetzesinitiative bei um und auch die Ernennung und Entlassung von Ministern und anderen hohen Staatsbeamten lag bei ihm. Die Mitwirkungsrechte der beiden Parlamentskammern wurden hingegen deutlich begrenzt. Insgesamt kann man unter dem Mantel der Konsularverfassung von 1799 die Einrichtung einer Diktatur unter Leitung Bonapartes verstehen.

Sein Grundsatz lautete:

Bürger! Die Revolution ist zu den Grundsätzen zurückgekehrt, von denen sie ausging; sie ist zu Ende.

Damit kam er insbesondere dem Wunsche der bürgerlichen Schichten nach, die die Errungenschaften der Revolution, wie die Abschaffung feudaler Privilegien oder die Rechtsgleichheit zwar bewahrt sehen, verlangten jedoch auch Schutz vor den Umtrieben der Radikalen oder Unruhen der Unterschichten. Die Ordnung wurde auf Befehl Bonapartes wiederhergestellt und manche seiner Reformen hatten bis weit nach seinem Tode Bestand. So leitete er schon während des Konsulats Schritte zur Durchführung von Reformen ein, wie beispielsweise die weitere Zentralisierung der Verwaltung oder der Ausbau der Infrastruktur. Durch eine Währungsreform, die in ihren Grundsätzen bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges Bestand haben sollte, gehörte ebenso zum Reformpaket wie die Sanierung des Staatshaushalts. Er schuf die Banque de France und letztlich auch ein Gesetzbuch, das bis in unsere Tage Bestand hat, den so genannten Code Napoléon bzw. Code civil. Im Jahre 1802 stiftete er für besonderer Verdienste die heute noch existierende Ehrenlegion.

Gleichzeitig bekämpfte der Kaiser die oppositionellen Kräfte in Frankreich, doch gleichzeitig versuchte er sowohl ehemalige Anhänger der Jakobiner als auch der Royalisten in den Staat zu integrieren. Die Royalisten konnte Bonaparte durch den im Jahre 1801 mit Papst Pius VII. geschlossenen Konkordat entsprechend begeistern. Doch nach der Verschwörung Cadooudals, Pichegru und Moreaus im August 1803 ließ Bonaparte im Frühjahr 1804 den im württembergischen Exil lebenden Herzog von Enghien entführen und durch ein französisches Gericht zum Tode verurteilen. Dies sorgte für eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen Bonaparte und ehemaligen Royalisten, da der Herzog ein Angehöriger des ehemaligen Königshauses war.

Außenpolitisch konzentrierte sich Bonaparte zunächst darauf, den Zweiten Koalitionskrieg für Frankreich erfolgreich zu beenden. Er zog mit seiner Armee, dem Vorbild Hannibals folgend, über die Alpen. Am 14.06.1800 gelang es ihm bei Marengo zu siegen und auch Moreaus gelang mit dem Sieg von Hohenlinden der entscheidende Erfolg. Am 09.02.1801 wurde in Lunéville mit Österreich ein Friedensvertrag geschlossen. Am 08.10.1801 folgte auch der Frieden mit Russland und schließlich beendete der Frieden von Amiens am 25.03.1802 den Krieg mit Großbritannien.

Am 02.12.1804 krönte sich Napoléon Bonaparte zum Kaiser der Franzosen. Die Kaiserkrone wurde ihm zuvor durch eine Volksabstimmung und einem Senatsbeschluss zuvor angetragen. Während der Krönung nahm auch Papst Pius VII. in der Kathedrale von Notre Dame teil. Mit der Annahme der Kaiserkrone beabsichtigte er sein Ansehen nach Innen weiter zu erhöhen und außenpolitisch war er darauf bedacht, seine Dynastie entsprechend zu legitimieren. Gleichzeitig sollte durch die Wahl des Kaisertitels deutlich werden, dass Napoléon auch künftig an der Gestaltung Europas mitzuwirken gedenke. Am 26.05.1805 wurde ihm auch die Eiserne Krone der Langobarden zum König von Italien gewählt.

Gleichzeitig ging Alexander I. von Russland im April 1805 ein Bündnis mit Großbritannien ein, dass das Ziel verfolgte die französischen Expansionen rückgängig zu machen und Frankreich auf die Grenzen des Jahres 1792 zurückzudrängen. Diesem Bündnis schlossen sich Österreich, Schweden und Neapel an. Nur der preußische Staat, der seit dem Frieden von Basel 1795 in Norddeutschland eine friedliche Politik verfolgte, schloss sich dem Bündnis nicht an. Somit war die Dritte Koalition gegen Napoléon geschlossen. Bayern, Württemberg und Baden, die Staaten wurden im Reichsdeputationshauptschluss vom 1803 auf Druck Frankreichs gestärkt, auf Seiten Napoléons in den Krieg ein.

Die deutschen Fürsten, die durch den im Jahre 1803 auf Druck Frankreichs geschlossenen Reichdeputationshauptschluss, auf Seiten Frankreichs in den Krieg ein. Entsprechend seiner bewährten Taktik, die feindlichen Armeen zunächst voneinander zu trennen und dann nacheinander zu vernichten, schlug er zunächst die österreichische Armee bei Eichingen und Ulm. Am 13.11.1805 gelang es dem Kaiser die österreichische Hauptstadt Wien kampflos einzunehmen. Wenige Wochen später, am 02.12.1805 gelang es ihm in der Dreikaiser-Schlacht bei Austerlitz die verbündeten russisch-österreichischen Kräfte vernichtend zu schlagen und am 26.12.1805 unterzeichnete Österreich den Pressburger Friedensvertrag. Die Bedingungen des Friedens waren hart und die Habsburgermonarchie verlor Tirol und Voralberg an das zukünftige Königreich Bayern und auch ihre letzten italienischen Besitzungen fielen an das von Napoléon regierte Königreich Italien.

In der Folgezeit betrieb Napoléon eine ausgedehnte Familienpolitik, die das Ziel verfolgte, seine Macht in Europa zu sichern. Er setzte seine jüngeren Geschwister und Gefolgsleute als Herrscher der abhängigen Staaten ein.

Sein Bruder Joseph wurde im Jahre 1806 zunächst König von Neapel und übernahm im Jahre 1808 den Thron in Spanien. Louis wurde im Jahre 1808 zum König von Holland, während seine Schwester Elisa im Jahre 1805 bereits Fürstin von Lucca und Piombino und im Jahre 1809 bestieg sie den großherzoglichen Thron in der Toskana. Seine Schwester Pauline war zwischenzeitlich Herzogin von Parma und darüber hinaus Herzogin von Guastalla. Caroline ging die Ehe mit Joachim Murat ein und wurde 1805 zunächst Großherzogin von Berg und im Jahre 1808 bestieg ihr Mann als König von Neapel einen italienischen Thron. Der jüngste Bruder Jérôme wurde im Jahre 1807 zum König des neu geschaffenen Königreichs Westphalen. Einzig der jüngste Bruder Lucien, der gegen den Willen Napoléons eine nicht standesgemäße Ehe eingegangen ist, ging größtenteils leer aus.

Napoléon konnte aber auch durch eine erfolgreiche Heiratspolitik weitere Bande zu alten europäischen Fürstenhäusern knüpfen. So heiratete seine Stieftochter Stephanie de Beauharnais im Jahre 1806 den badischen Erbprinzen Carl und wurde im Jahre 1811 Großherzogin.

Auch in die deutsche Staatsverfassung griff Kaiser Napoléon entscheidend ein. So gründete er im Juli 1806 den Rheinbund, dem bis zum Jahre 1808 fast alle deutschen Fürsten, mit Ausnahme von Österreich und Preußen angehörten. Was am 06.08.1806 zur Abdankung Kaiser Franz II. führte und nach gut 900 Jahren das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation bedeutete.

Die deutschen Staaten wurden nach französischen Vorbild umgestaltet und die Bevölkerung lehnte die zahlreichen Veränderungen, die ja auf den Grundsätzen der Französischen Revolution beruhten, als zu rigoros und von außen übergestülpt ab. Auch die ständige Aushebung neuer Soldaten, hohe Steuern sowie die Nachteile der seit Ende 1806 herrschenden Kontinentalsperre sorgten für weiteren Unmut bei der Bevölkerung der Rheinbundstaaten. Insgesamt entwickelte sich der Rheinbund nicht zu einem Staatenbund, der mit gemeinsamen Verfassungsorganen ausgestattet war, sondern eher ein reines Militärbündnis deutscher Staaten unter der Führung Frankreichs.

Im Jahre 1806 hatten sich die Beziehungen zwischen dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. und Napoléon verschlechtert und Preußen schloss am 26.08.1806 ein geheimes Bündnis mit Russland. Preußen forderte nun von Frankreich, dass dieses seine Truppen auf das linke Rheinufer zurückziehe. Dies wurde von Napoléon I. als Anlass für einen neuen Krieg gesehen. Im Oktober stieß er, vom Main kommend mit seinen Truppen durch Thüringen auf die preußische Hauptstadt Berlin vor. In der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt am 14.10.1806 löste sich die preußische Armee in den folgenden Wochen fast vollständig auf. So kapitulierten preußische Festungen ohne Widerstand und auch Berlin war wenige Tage nach der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt durch französische Truppen besetzt und der Kaiser residierte für fast 4 Wochen in der preußischen Hauptstadt. Das Fürstentum Erfurt wurde als französische Staatsdomaine direkt Napoléon unterstellt. Weitere thüringische Staaten mussten den Rheinbund beitreten, um nicht selbst aufgelöst zu werden.

Anfang 1807 konnte das russische Heer von Ostpreußen aus, die stark dezimierte preußische Armee unterstützen. Auf Grund der geografischen Verhältnisse im Osten Preußens zeigten sich auch die Grenzen der napoléonischen Feldzugstaktik. Die Wege waren zu schlecht befestigt und auch das Land war zu weitläufig um schnelle Truppenbewegungen vornehmen zu können. Die russischen Truppen unter General von Bennigsen wichen immer weiter ins Landesinnere zurück, ohne sich zu einer Entscheidungsschlacht zu stellen. Eine Taktik, die man später auch im Russlandfeldzug des Jahres 1812 anwenden sollte.

Den Winter 1806/07 hielt sich der Kaiser in Warschau auf, wo der polnische patriotische Adel ihm zur Einrichtung eines unabhängigen Polens drängte. In jener Zeit begann auch seine langjährige Beziehung zu Marie Walewska, mit der er auch einen Sohn zeugte.

Erst am 08.02.1807 kam es zu einer ersten großen Schlacht bei Preußisch-Eylau, ohne das jedoch eine Entscheidung herbeigeführt werden konnte. Am 14.06.1807 gelang es Napoléon I. bei Friedland die Truppen von Bennigsen zu vernichten. Am 07.09.1807 endete der Krieg mit dem Friedensschluss von Tilsit. Der Tilsiter Friedensschluss war für den preußischen Staat eine harte Zäsur. So musste Preußen alle Gebiete westlich der Elbe an das neue Königreich Westphalen abtreten und die in den polnischen Teilungen von 1793 und 1795 einverleibten Gebiete wurden zum Herzogtum Warschau zusammengeschlossen. Der preußische Staat verlor etwa die Hälfte seines bisherigen Staatsgebietes und musste zudem hohe Kontributionen an den französischen Staat zahlen. Auch militärisch musste die preußische Armee deutlich verringert werden, sodass letztlich gerade einmal 42.000 Mann unter Waffen standen.

Da nun fast ganz Kontinentaleuropa unter direkter oder indirekter Herrschaft Napoléons stand, schottete er dieses gegen Großbritannien durch die Kontinentalsperre ab. Dies bedeutete gravierende Einschnitte für die europäische Wirtschaft.

Zu jener Zeit befand sich der französische Kaiser auf dem Höhepunkt seiner Macht. Er entwickelte sich zu einem Despoten und so duldete er kaum noch Kritik an seiner Amtsführung. Außenminister Talleyrand, der im Jahre 1807 Bedenken gegen die französische Expansionspolitik anmeldete, wurde entlassen. Sowohl die Presse als auch die Kunst wurden in den Folgejahren stark eingeschränkt. Gleichzeitig wuchs der Personenkult um Kaiser Napoléon und auch die Aristokratisierung schritt weiter fort und im Jahre 1808 wurde per Gesetz ein neuer Adel geschaffen. Die Bevölkerung sah jedoch diese Tendenzen kritisch, da sie noch dem Gleichheitsideal der Revolution verpflichtet waren.

Im Fokus der französischen Außenpolitik stand die Durchsetzung der Kontinentalsperre gegen England. So marschierten französische Truppenverbände, die die Erlaubnis des spanischen Königs Karl IV. hatten, mit dem Ziel Portugal durch Spanien. Einen Thronstreit zwischen Karl IV. und seinem Sohn Ferdinand VII. nutze Bonaparte – auch auf die bereits im Lande befindlichen französischen Truppen stützend - dahingehend zu seinem Vorteil aus, und sein Bruder Joseph zum neuen König von Spanien zu küren. In der spanischen Bevölkerung regte sich Widerstand, der bis zur endgültigen Räumung Spaniens durch die Franzosen im Jahre 1814 andauerte. Hier unterstützten englische Truppen den spanischen Aufstand. Nachdem General Junot kapitulierte, griff Napoléon selbst in die spanischen Auseinandersetzungen ein. Zeigte sich die Grande Armée gegenüber regulären Truppen erfolgreich, gelang es ihnen jedoch noch nicht, sich auf einen erbittert geführten Guerillakrieg durchzusetzen. Anfang 1809 kehrte der Kaiser und der Kleinkrieg blieb bis 1814 ein ungelöstes sowie kostspieliges Problem, das weiterhin starke französische und Rheinbundtruppen auf der iberischen Halbinsel band.

Die österreichische Armee nutzte die Gelegenheit und marschierte unter der Führung von Erzherzog Carl in Bayern ein. Er setzte dabei auf nationale Parolen und traf in Österreich und Deutschland damit auf Zustimmung. In Tirol kam es daraufhin zum Aufstand unter Führung des Landeshauptmanns Andreas Hofer gegen die bayerischen Landesherren. In Norddeutschland versuchten Ferdinand von Schill und der Herzog von Braunschweig-Oels mit kleinen Truppenverbänden eine Guerillataktik umzusetzen. Intellektuelle wie Joseph Görres, Johann Gottlieb Fichte, Ernst Moritz Arndt oder andere begannen mit nationalistischen Tönen die französische Fremdherrschaft anzugreifen. Jedoch gelang es den Freischarführern nicht, einen großen Aufstand zu initiieren, da die Macht Napoléons noch zu stark war.

Somit stand Österreich einer Übermacht unter französischer Führung allein gegenüber. Am 21.04.1809 überquerten französische Truppen südöstlich von Wien die Donau. Zwar konnte Erzherzog Carl bei Apsern-Essling den französischen Vormarsch stoppen, doch schon in der Schlacht bei Wagram konnte die französische Übermacht unter Napoléons Führung die Österreicher besiegen. Im Frieden von Schönbrunn musste Österreich schließlich Dalmatien, Zentralkroatien, die Krain sowie das Küstenland, Salzburg und das Innviertel abtreten. Somit verlor es etwa die Hälfte seiner Erbländer und war beinahe vollständig aus den Grenzen des ehemaligen Grenzen des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation verdrängt wurde. Auch Österreich musste der anti-britischen Kontinentalsperre beitreten und sein Heer auf gerade einmal 150.000 Mann reduzieren.

Im gleichen Jahr ließ sich Kaiser Napoléon von Joséphine scheiden, da die Ehe kinderlos geblieben ist und somit der Fortbestand der Monarchie nicht gewährleistet war. In der Hoffnung, durch die alten Monarchien anerkannt zu werden und der Festigung des Bündnisses mit Österreich heiratete er im Frühjahr 1810 Marie-Louise von Habsburg, die älteste Tochter des österreichischen Kaisers Franz I.. Im Jahre 1811 wurde dem Paar der ersehnte Stammhalter Napoleon François hervor, der die neue Dynastie sichern sollte. Doch schon im folgenden Jahr wurde die Schwäche der neuen Dynastie deutlich, als General Malet einen Putschversuch initiierte.

Der russische Zar Jean-Baptiste Jules BernadotteAlexander war Ende 1810 nicht mehr bereit, sich an der Kontinentalsperre zu beteiligen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für sein Reich waren zu gravierend. Für den französischen Kaiser war die Kontinentalsperre jedoch das Einzige Kampfmittel gegenüber England. Die Beziehungen beider Länder kühlten sich deutlich ab und im Jahr 1811 bereitete sich Kaiser Napoléon ab dem Jahre 1811 auf einen Feldzug gegen Russland vor. Die Rheinbundstaaten wurden zur Erhöhung ihrer Truppenkontingente verpflichtet und auch Österreich und Preußen sahen sich genötigt Truppen zur Grandé Armée zu stellen. Nur Schweden, hier wurde der ehemalige französische Marschall Bernadotte zum Kronprinzen gewählt, entzog sich den französischen Bemühungen und schloss ein Bündnis mit Russland.

Am 24.06.1812 überschritt die Grand Armée die russische Grenze um einen schnellen spektakuläre Entscheidungsschlacht herbeizuführen, die den Krieg bald beenden und Friedensverhandlungen einleiten sollte. Doch die russische Taktik unter der Führung von Barclay de Tolly zogen sich jedoch, unter Vermeidung einer offenen Feldschlacht, in das weite Innere des Landes zurück. Auch funktionierte die bisherige Methode, die Armee aus den Reserven des eroberten Landes zu versorgen nicht mehr, da die russische Soldaten die Politik der verbrannten Erde verfolgten. Mangelnde Logistik sowie ungünstige Witterungsverhältnisse führten schnell zu einer Dezimierung der Truppenstärke, obwohl es noch nicht zu einer Feindberührung gekommen war. Als die Armee am 17.08.1812 Smolensk erreichten, zählte man noch etwa 160.000 Mann. Erst kurz vor Moskau stellten sich die russischen Truppen unter General Kutusow bei der Ortschaft Borodino zum Kampf. Obwohl Napoléon die Schlacht gewinnen konnte, wurde sie zu einer der verlustreichsten Auseinandersetzungen der Koalitionskriege. Es waren weit mehr als 70.000 Tote auf beiden Seiten zu beklagen.

Es gelang Napoléon durch den Pyrrhussieg kampflos in Moskau einzumarschieren. Doch wartete er vergeblich auf ein Friedensangebot des russischen Zaren. Die Stadt Moskau brannte, vermutlich geschah es auf russischen Befehl, und führte zu Hunger und Krankheiten bei den Soldaten. Schnee und Kälte sorgten ebenfalls für eine Schwächung der Armee. Am 18.10.1812 gab Napoléon den Befehl zum Abmarsch und fehlender Nachschub, Krankheiten sowie ständige Angriffe russischer Kosaken setzte der Armee weiter zu. Letztlich wurde in der Schlacht an der Beresina Ende November 1812 zerschlug die Armee endgültig. Nur 18.000 Soldaten trafen im Dezember 1812 an der preußischen Grenze ein. Am 30.12.1812 entschloss sich auch der preußische General Yorck die Konvention von Tauroggen zu unterzeichnen und die Neutralität des preußischen Hilfskorps zu deklarieren.

Napoléon selbst war bereits vorher nach Paris aufgebrochen um eine neue Armee auszuheben.

In Deutschland führte die russische Niederlage Napoléons zu einer nationalen Bewegung. Auf Druck der öffentlichen Meinung kehrten bisherige Verbündete des Kaisers sich auf der Seite seiner Gegner wiederfinden. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. schloss mit Russland den Vertrag von Kalisch und rief zum Befreiungskrieg auf. Zunächst folgten diesem Aufruf nur wenige deutsche Länder, selbst Österreich ließ sich zunächst von einem Beitritt nicht überzeugen. Mit einer schlecht ausgerüsteten und ausgebildeten Armee, der auch noch Kavallerie-Verbände fehlten, marschierte der Kaiser nach Deutschland. In den ersten Gefechten des Jahres 1813 siegte er nochmals bei Großgörschen und Bautzen. Da die preußische Armee sich in den Jahren der preußischen Neuorganisation des Staates zu einem starken Gegner entwickelte, stimmte der Kaiser einem Waffenstillstand zu.

Den Waffenstillstand nutzten seine Gegner dazu, dass Österreich auf Seiten der Verbündeten in den Krieg eintreten wird. Auf dem Friedenskongress von Prag unterbreitete man Napoléon ein Ultimatum, dass unter anderem die Auflösung des Rheinbundes sowie die Aufgabe des Großherzogtums Warschau sowie der Wiederherstellung Preußens in den Grenzen des Jahres 1806 vorsah. Für Napoléon bedeutete dieser Forderungskatalog letztlich die Aufgabe der französischen Vormachtstellung im Herzen Europas. Dies war für ihn eine unakzeptable Forderung und Österreich erklärte daraufhin Frankreich den Krieg.

Nun standen alle Staaten, die weder direkt noch indirekt von Napoléon beherrscht wurden, in einem Bündnis geschlossen gegen den französischen Kaiser. Das neue Bündnis setzte seine Truppenüberlegenheit aus und wichen zunächst, wie in der Strategie von Trachenberg vereinbart, einer Entscheidungsschlacht mit der französischen Armee aus dem Wege. Man fügte den Truppen der französischen Marschälle jedoch große Verluste zu und letztlich war die Bewegungsfreiheit der Grande Armée erheblich beschnitten und vom 16.-19.10.1813 brachte die Völkerschlacht bei Leipzig die entscheidende Wende. Innerhalb weniger Wochen nach dem Alliierten Sieg von Leipzig hatte sich die französische Armee hinter den Rhein zurückgezogen. Gleichzeitig schlossen sich die bisherigen Rheinbundstaaten, mit Ausnahme der Könige von Sachsen und Westphalen, den siegreichen Alliierten an.

Auch auf den spanischen Kriegsschauplatz gelang es den britischen Truppen unter Befehl von Arthur Wellesley war mit seinen Truppen bis an die französische Grenze vorgerückt. Im Innern Frankreichs regte sich erstmals öffentlicher Widerstand gegen die Herrschaft Napoléon I. Als die gesetzgebende Körperschaft bürgerliche Freiheitsrechte einforderte, ließ er das Verfassungsorgan schließen. Auch die Rekrutierung neuer Soldaten stieß, auf Grund der nachlassenden Unterstützung für den Kaiser, erheblichen Widerstand. Dies hatte zur Folge, dass Napoléons dass die Armee, die der Kaiser den Alliierten entgegensetzen konnte, zahlenmäßig unterlegen war und zugleich auch noch schlecht ausgebildet und ausgerüstet war.

Nochmals zeigte sich jedoch Napoléons Geschick als Feldherr. Durch geschicktes und temporeiches Bewegen, die zahlenmäßig zwar überlegenen und getrennt marschierenden Alliierten mehrfach zu schlagen. Dies veranlasste ihn, sich auf dem Kongress von Châtillon eine weitere Friedensofferte der Alliierten abzulehnen. In der Folge nahmen die Alliierten am 31.03.1814 die französische Hauptstadt Paris ein, sodass die Kapitulation Napoléons nur noch eine Frage der Zeit war, da seine Verbände der feindlichen Übermacht auf Dauer nicht standhalten konnten.

Der Kaiser verlor nach der Einnahme von Paris jegliche Unterstützung beim Militär. Der Politik und der Bevölkerung. Selbst enge Getreue versagten ihm seine Unterstützung. Am 02.04.1814 setzte der Senat Napoléon ab, der am 06.04.1814 zu Gunsten seines Sohnes Napoleon François, der als Napoléon II. regieren sollte, zurücktrat. Doch die Alliierten waren damit nicht einverstanden und legten ihm am 11.04.1814 die bedingungslose Abdankung vor. Dieses Dokument unterschrieb er am folgenden Tage. In der folgenden Nacht soll er, so wird berichtet, einen Suizidversuch unternommen haben. Die Alliierten wiesen ihm die Insel Elba als Wohnsitz zu und einzig der Kaisertitel verblieb ihm.

Mit seinem Eintreffen auf der Insel Elba war er nun zum Herrscher über einen Staat von gerade einmal 10.000 Einwohnern und einer Armee von 1.000 Mann geworden. Er versuchte die Insel zu modernisieren, konnte damit jedoch nicht seine Tage ausfüllen. Durch ein sehr umfangreiches Agentennetz wusste er, wie die Stimmung in Frankreich unter Louis XVIII sich entwickelte. Durch die zunehmende Unzufriedenheit ermutigt, kehrte er am 01.03.1815 nach Frankreich zurück und die Soldaten, die ihn aufhalten sollten, liefen zu ihm über. Am 19.03.1815 floh der französische König nach Gent, doch die Zustimmung zu Napoléons Regime blieb nach seiner Rückkehr begrenzt.

Aufgeschreckt von den Pariser Ereignissen entschlossen sich Österreich, Preußen, Russland und Großbritannien auf dem Wiener Kongress für ein militärisches Eingreifen und erneuerten am 25.03.1815 Ihre Allianz des Vorjahres.

Napoléon gelang es trotz aller Schwierigkeiten eine Armee von 125.000 erfahrenen Mann aufzustellen, die auch noch gut ausgerüstet war. Er ließ eine provisorische Regierung unter der Leitung des Kriegsministers Davout zurück und marschierte in Richtung belgischer Grenze, wo er den Gegner nacheinander zu schlagen beabsichtigte. Zunächst gelang es ihm bei Charleroi einen Keil zwischen die britische und preußischen Truppen zu treiben. Am 16.06.1815 schlug er in den Schlachten von Quatre-Bras und Ligny.

Am 18.06.1815 griff Napoléon die Armee von Wellington nahe der Ortschaft Waterloo an. Doch den Engländern gelang es ihre günstige Position gegen alle französischen Angriffe im Wesentlichen zu halten. Als die preußischen Truppen unter Blücher eintrafen, gelang es den Alliierten Napoléon endgültig zu besiegen.

Bonaparte kehrte am 22.06.1815 nah Paris zurück und musste feststellen, dass er jegliche Unterstützung bei alten Weggefährten und dem Parlament verloren war. So entschloss er sich zurückzutreten. Überlegungen, nach Amerika zu emigrieren oder in Großbritannien politisches Asyl zu erhalten, erfüllten sich ebenfalls nicht. Er schiffte sich am 15.08.1815 auf der »HMS Bellerophon« ein, die ihn nach Plymouth bringen sollte, wo bereits die »HMS Northsumberland« auf ihn wartete um mit ihm an Bord nach St. Helena zu segeln.

Auf St. Helena wurde ihm der Wohnsitz des Gouverners, das Longwood House zugewiesen. Dort hielten die wenigen französischen Begleiter die Illusion eines kaiserlichen Hofstaates aufrecht, was im Sinne des Kaisers war. Bonaparte schrieb seine Memoarien. In der Folgezeit verschlechterte sich jedoch sein Gesundheitszustand immer mehr und letztlich starb er am 05.05.1821. Noch am selben Tage obduziert und vier Tage später wurde er zur letzten Ruhe gebettet.

Am 15.10.1840 wurde der Leichnam Napoléons exhumiert und auf der französischen Fregatte »Belle Poule« wurden die sterblichen Überreste zurück nach Frankreich gebracht, wo er im Pariser Invalidendom seien letzte Ruhestätte fand. Dort ist er seit dem 15.12.1840 in einem Sarkopharg beigesetzt.

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