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Jacques-François de Corday d’Armont

* 02.09.1737 in Mensil-Imbert
† 30.06.1798 in Barcelona

Jacques-François Corday d’Amont wurde am 02.09.1737 in Mesnil-Imbert geboren. Der Geburtsort ist heute ein Teil der Stadt Le Renouard im Département Orne. Er entstammte dem normannischen Kleinadel und war das sechste Kind von Jacques-Adrian de Corday (1704-1795) und dessen Gattin Marie-Renée-Adélaide de Belleau de la Motte(1711-1800).

Jacques-François Corday d’Amont entschied sich für die militärische Laufbahn und wurde im Jahre 1757 als Oberleutnant im La Fere-Infanterieregiment angestellt. Doch bereits im Jahre 1763, als der Siebenjährige Krieg endete, wurde er aus dem aktiven Dienst entlassen. Er kehrte nach Mesnil-Imbert zurück, wo er am 14.02.1764 die Ehe mit seiner etwa gleichaltrigen Cousine Charlotte-Jacqueline-Marie de Gautier einging. Das Paar hatte insgesamt 5 Kinder.

Mit seinem ältesten Sohn Jacques-François-Alexis (1765-1809) zog die kleine Familie in ein bescheidenes Landhaus nach Ronceray in der Nähe von Le Mans. Hier wurden dem Paar drei weitere Töchter geboren. Um das Jahr 1774 zog die Familie wieder nach Mesnil-Imbert zurück. Hier starb im Alter von nur 8 Jahren am 17.08.1774 die Tochter Marie-Charlotte-Jacqueline (1766-1774). Einen Monat später am 19.09.1774 wurde der jüngste Sohn Charles-Jacques-François geboren.

Es gab mit der Familie seiner Gattin eine gerichtliche Auseinandersetzung, da sie den im Ehevertrag eingegangenen Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen waren. Zunächst führte Corday d’Armont einen ärgerlichen Briefwechsel, ehe er den Klageweg beschritt. Im Caen wurde gegen das erstinstanzliche Urteil weiter vorgegangen. Dies bewog ihn auch mit seiner Familie nach Caen zu ziehen.

Da jedoch die Lebenshaltungskosten in der Stadt größer waren als auf dem Lande, musste er noch strenger mit seinen Mitteln haushalten und sparsam haushalten. Dies war auch notwendig, da sich der Prozess länger als erwartet, hinzog.

Seinen ältesten Sohn Jacques-François-Alexis Corday d’Armont besuchte die Kadettenanstalt von Beaumont-en-Auge. Die Töchter Marie-Anne-Charlotte (1768-1793) und ihre jüngere Schwester Jacqueline-Jeanne-Éléonore (1770-1806) besuchten die römisch-katholische Abtei Sainte-Trinité.

Da der Streit mit der Familie seiner Ehefrau noch andauerte, wählte Corday d’Armont sein Landgut als Wohnsitz. Er erwarb zusätzlich eine kleine Weide. Diese nutzte er landwirtschaftlich. Seine Frau starb im Jahre 1782 im Kindbett und erst fünf Jahre später endete der Rechtsstreit mit der Familie seiner Gattin durch ein letztinstanzliches Urteil. Dieses sprach ihm jedoch nur den Pflichtteil zu und die Höhe des Erbschaftsanteils seiner verstorbenen Ehefrau oblag den Familienrat der Gautiers. Somit konnte das letztinstanzliche Urteil den Familienstreit nicht lösen.

Corday war in seiner Vaterstadt als Syndikus tätig. In der Schrift »L’égalité des partages, fille de la justice« sprach er sich im Jahre 1790 gegen das Erstgeburtsrecht aus. Hierdurch war es ihm als sechstes Kind seiner Eltern nicht vergönnt, ein standesgemäßes Leben zu führen. Nachdem am 01.03.1791 die altehrwürdige Abtei Sainte-Trinité durch die Französische Revolution aufgelöst wurde, kehrten seine Töchter in das Haus des Vaters zurück. Die 22jährige Charlotte Corday war Anhängerin eher republikanischer Ideen, während der Vater gemäßigt royalistisch eingestellt war. Im Juni 1791 verließ sich jedoch schon das väterliche Haus in Richtung Caen.

Seine beiden Söhne waren eifrige Royalisten. Jacques-François-Alexis ging Ende 1791 ins spanische Exil und wenige Monate später, im Februar 1792 floh auch Charles-Jacques-François aus Frankreich. Als Corday d’Armont am 12.05.1792 beinahe ermordet wurde zog er nach Caen zurück. Nach der Ermordung König Louis XVI. am 21.01.1793 begab er sich nach Argetan.

Indessen plante seine Tochter Charlotte Corday die Ermordung des einflussreichen radikalen Jakobiners Jean-Paul Marat. Am 13.07.1793 führte sie ihre Tat aus und wurde vier Tage später guillotiniert.

Ihr Vater, der nichts von den Attentatsplänen seiner Tochter wusste, wurde im Oktober 1793 in ein ehemaliges Kapuzinerkloster gebracht, wo schon seine betagten Eltern gefangen gehalten wurden. Am 02.02.1795 wurde er aus der Haft entlassen und war erneut politisch aktiv. Im Jahre 1797 wurde Jacques-François Corday d’Armont de aus Frankreich ausgewiesen und ging nach Barcelona, wo er am 30.06.1798 verstarb.