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Caroline Friedrich

* 14.07.1793 in Dresden
† 03.01.1847 in Dresden

Christiane Caroline Brommer wurde als fünftes von zehn Kindern der Christoph Brommer und Friederike Christina, eine geborene Schell, am 14.07.1793 geboren. Der Vater, der im Jahre 1807 verstarb, war Faktor der Trierschen Blaufarben-Niederlage in Dresden.

Der Maler Caspar David Friedrich verkehrte spätestens seit dem Jahre 1804 auch im Hause Brommer, als Caroline selbst gerade im elften Lebensjahr steckte. Im Alter von 14 Jahren verstarb der Vater.

Im Jahre 1816 erfolgte die Verlobung zwischen Caspar David Friedrich und Caroline Brommer. Am 21.01.1818 ging das Paar die gemeinsame Ehe ein. Friedrich war zu diesem Zeitpunkt an die Dresdener Akademie berufen wurden und erhielt ein Gehalt in Höhe von 150 Taler.

Die Hochzeit fand in der Dresdner Kreuzkirche statt, ohne dass die Verwandten des Bräutigams an der Veranstaltung teilnahmen. Erst eine Woche nach der Eheschließung setzte der Bräutigam, auf Drängen seiner Gattin, seine Verwandten über die geschlossene Ehe in Kenntnis:

… meine Frau fängt bereits an, unruhig zu werden und hat mich wiederholt malen erinnert zu schreiben; denn auch sie will schreiben um mit ihren neuen Brüdern bekannter zu werden. Es ist doch ein schnurrig Ding wenn man eine Frau hat, schnurrig ist wenn man eine Wirthschaft hat, sei sie noch so klein, schnurrig ist wenn meine Frau Mittags zu Tische zu kommen einladet. Und endlich ist es schnurrig wenn ich jetzt des Abends fein zu Hause bleibe, und nicht wie sonst im Freien umher laufe. Auch ist es mir gar schnurrig daß alles was ich jetzt unternehme immer mit Rücksicht auf meine Frau geschieht und geschehen muß.

Im Sommer 1818 unternahm das junge Brautpaar ihre Hochzeitsreise  nach Neubrandenburg, Greifswald und Rügen um die Familie Firedrichs kennenzulernen. Es war die einzige größere Reise im Leben von Caroline Friedrich. Aus der Ehe gingen die Töchter Emma Johanna (1819-1845), Agnes Adelheit (1823-1898) und der spätere Tiermaler Gustav Adolf (1824-1889), der sein Talent an den Sohn Hans (1858-1933) weitergab, der zuletzt Professor für Malerei an der Technischen Hochschule Hannover war. Somit erlosch auch die direkte männliche Linie des Malers.

Sie fügte sich in die Rolle der treu sorgenden Ehefrau und Mutter hinein. So beschrieb Carl Gustav Carus die junge Caroline in seinen »Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten« als den Frauentyp eines »lieben, netten, häuslichen Mädchens«. So war Carus auch der Ansicht, dass sie Friedrichs »Wesen und sein Leben« nicht änderte. Mit der norddeutschen Verwandtschaft stand sie im brieflichen Austausch und pflegte auchFreundschaften des Malers, die er hin und wieder vernachlässigte. Hierzu gehörte der Kontakt zum Maler Georg Friedrich Kersting in Meißen.

Caspar David Friedrich ermunterte seine Gattin auch selbst zu malen. So existieren heute noch zahlreiche Blumenbilder aus ihrer Hand. Auch wenn bis heute kein Portrait der Künstlergattin bekannt ist, stand sie ihm doch öfters als Modell in vorzugsweise in der häuslichem Umgebung der Dresdner Wohnung zur Verfügung. So stand sie als Rückenfigur oder in der unschärfe einer Kerzenbeleuchtung Modell. So entstanden die Gemälde »Frau auf der Treppe«, »Frau am Fenster«, »Frau mit dem Leuchter«. Sie stand auch zusammen mit den Kindern im Gemälde»Der Abendstern« aus dem Jahre 1830-1835 gemalt, Modell.

Sie brachte viel Verständnis für die Arbeit ihres Mannes auf sowie für die Sehnsucht des Malers nach Einsamkeit und Ruhe. Sie brachte auch viel Verständnis für die depressiven Phasen im Leben ihres Mannes auf sowie seinen Verfolgungswahn im fortgeschrittenen Alter, aber auch Gewalttätigkeiten gegenüber sich und den Kindern:

In seiner eigentümlichen, immer dunklen und oft harten Gemütsart, hatten offenbar als Vorläufer eines Hirnleidens, den er auch später unterlag, gewisse fixe Ideen sich entwickelt, welche anfingen, seine häusliche Existenz vollständig zu untergraben. Mißtrauisch, wie er war, quälte er sich und die Seinigen mit Vorstellungen von Untreue seiner Frau, die ganz aus der Luft gegriffen waren, dessenungeachtet aber hinreichten, ihn ganz zu absorbieren. Anfälle von roher Härte gegen die Seinigen blieben nicht aus.

So schrieb Friedrichs Freund Carl Gustav Carus in seinen „Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten« über das Familienleben des Künstlers. Auch ist  von der Journalistin Helmina von Chézy  folgendes überliefert: »Den Tag, wo er Luft malt, da darf man nicht mit ihm reden […]«

Auf Grund seiner Erkrankung war Caspar David Friedrich in seinen letzten Lebensjahren nicht mehr so produktiv und erzielte somit nur noch geringe Einkünfte. So waren meistens nur noch nennenswerte Bildankäufe durch den russischen Schriftsteller Wassili Andrejewitsch Schukowski (1783-1852), der als Mäzen und Förderer Friedrichs galt.

Nach dem Tode Friedrichs versiegten die Einnahmen der Witwe ganz und ihr Schwiegersohn Robert Krüger wandte sich in einem Brief vom 24.12.1841 an den russischen Kunstsammler wegen einer Zuwendung durch den russischen Zaren. Diese wurde auch im Februar 1843 mit 150 Talern gewährt.