Skip to main contentSkip to page footer

Christian Gottlieb Geyser

* 20.08.1742 in Görlitz
† in Eurittzsch bei Leipzig

Christian Gotthelf Geyser wurde am 20.08.1742 in Görlitz geboren. Er war der Sohn von Gottfried Geyser, Theologe und Diakon der Görlitzer Petrikirche. Er war ein bedeutender Verfasser theologischer Schriften und produktiver Lieddichter seiner Zeit. Sein Bruder war der Pädagoge und evangelische Theologe Samuel Gottfried Geyser.

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Görlitz wurde Geyser Student der Universität Leipzig wo er eigentlich Jura studieren wollte. Doch schon sehr früh begann er privaten Zeichenunterricht beim Maler Adam Friedrich Oeser, der das bereits in Görlitz erlernte künstlerische Handwerkszeug vertiefen sollte, zu nehmen. Sein Lehrer erkannte jedoch die Begabung des angehenden Malers und förderte ihn entsprechend. Oeser bezeichnete ihn als seinen besten Schüler.

Nachdem Oeser im Jahre 1764 die Leitung der neu gegründeten Leipziger Kunstakademie übertragen wurde stellte er seinen Meisterschüler als Lehrer für Kupferstich an. Sein Spezialgebiet wurde zunächst die Miniaturmalerei.

Ende der 1760er Jahre widmete sich Geyser der Radierung und perfektionierte die Technik in den folgenden Jahren. Doch war der Lehrbetrieb seinen eigenen künstlerischen Ambitionen hinderlich.

Der Kupferstecher und Radierer gehörte seit dem Jahre 1770 auch mehreren Akademien an.So trat er bereits im Jahre 1770 der Dresdener Akademie bei und gehörte seit 1780 auch der Oberlausitzer Gesellschaft der Wissenschaften an. Auf Empfehlung des Dresdener Akademie-Intendanten Christian Ludwig von Hagedorn wurde er bereits im Jahre 1771 ordentliches Mitglied der Leipziger Akademie.

Ab dem Jahre 1770 gab er seine Anstellung an der Kunstakademie zugunsten einer freiberuflichen Stellung als Buchillustrator auf. Neben zahlreichen Leipziger Verlegern wollten auch viele bedeutende Schriftsteller des Sturm und Drang von Geyser illustrierte Erstausgaben erhalten. So meinte Goethe, dass »sich ganz gut schicken« würde und bewunderte zugleich Geysers Kunst der Kaltnadelradierung, der Miniaturmalerei der Schabkunst.

Im Jahre 1773 traf Geyser mit den Berliner Kupferstecher und Zeichner Daniel Chodowiecki zusammen, der ihn in Leipzig besuchte. Eine lange Freundschaft verband beide Männer fortan. Seit dieser Zeit sah Chodowiecki seine Zeichnungen am liebsten vom Leipziger Freund gestochen, aber er radierte auch nach Vorlagen von Mechau, Ramberg, Dietrich, Fiorillo und Füger. Eigene Vorlagen verwendete er äußerst selten.

Geyser beteiligte sich mit seinem größten Blatt »Der große Saal mit dem Hochzeitsmahl des Prinzen Antons« an der Dresdner Kunstausstellung des Jahres 1788 teil.

An seinem Lebensende besaß Geyser eine rund 3.000 Blatt umfassende Sammlung von Kupfern. Er war auch über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt.

Im Jahre 1771 heiratete der Künstler seine erste Frau Friederike Henriette Friedrich. Am 29.11.1787 ging er die Ehe mit Wilhelmine Oeser, der Tochter seines Lehrherrn Adam Friedrich Oeser, ein. Aus dieser Ehe stammte der Sohn spätere Kupferstecher und Kunstschriftsteller Gottlieb Wilhelm Geyseer.

Insgesamt kann Geyser als erfolgreicher zeitgenössischer Künstler betrachtet werden, der von seinem künstlerischen Werk leben und eine Familie unterhalten konnte. Hiervon zeugt auch die Erwerbung eines stattlichen Landgutes vor den Toren Leipzigs am 21.09.1789. Nach Umbaumaßnahmen zog die Familie am 30.03.1792 in das neue Wohnhaus in Eutritzsch ein.

Christian Gottlieb Geyser starb am 24.03.1803 in Eutritzsch, als er während eines Spazierganges einen Schlaganfall erlitten hatte. Nach dem Tode des wurde seine umfangreiche Kupferstichsammlung im Oktober 1804 verkauft.