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Heinrich Arnold Huyssen

* 04.07.1779 in Essen
† 06.10.1870 in Essen

Heinrich Arnold Huyssen war Sohn von Samuel Isaac Huyssen am 04.07.1779 in Essen geboren.

Bereits im Jahre 1741 gründete der Münsteraner Domkapitular Franz von der Wenge in Klosterhardt in Osterfeld die St. Antony Hütte. Am 18.10.1758 nahm man den ersten neun Meter hohen Hochofen in Betrieb, der das Raseneisenerz verarbeiten sollte. Neben dem Hochofen gehörten auch Gießereien und Formereien zur St. Antony Hütte. Im Jahre 1782 wurde die Hütte Gute Hoffnung und im Jahre 1791 die Eisenhütte Neu-Essen gegründet. Es kam zu zahlreichen, meist langwierigen juristischen Auseinandersetzungen die bis zum Jahre 1808 anhielten.

Im Jahre 1808 wurden die drei Hütten in den Händen von Franz und Gerhard Haniel und ihren Schwägern Gottlob Jacobi und Heinrich Arnold Huyssen vereinigt. Es kam jedoch bei den Verhandlungen kurzzeitig zu einer Missstimmung zwischen den Männern. So war geplant, dass Heinrich Arnold Huyssen mit der Witwe Helene Amalie Krupp über den Verkauf der Hütte verhandelte. Stattdessen kaufte dieser die Gute-Hoffnungs-Hütte kurzerhand selbst und wollte diese nur an die Unternehmung seiner Schwager einbringen, wenn er Mitgesellschafter werde. So entstand die Hüttengewerkschaft Jacobi, Haniel & Huyssen.(JHH). Franz Haniel empfand dieses Verhalten seines Schwagers als Erpressung und auch in späteren Jahren kam es zwischen ihm und Huyssen zu Auseinandersetzungen über den Unternehmenskurs.

Heinrich Arnold Huyssen war auch Vorstandsmitglied der Zeche Vereinigte Sälzer und Neuaak.

Nach der Inbesitznahme der Stadt Essen durch die alliierten Truppen am Ende des Jahres 1813 wurde Heinrich Arnold Huyssen durch die Verwaltung des Generalgouvernements zum Bürgermeister von Essen ernannt und löste den letzten französischen Maire Anton Carl Ludwig von Tabouillot ab. Auch als Preußen im Frühjahr 1815 Essen in Besitz nahm blieb er bis zum Jahre 1818 Bürgermeister. Der Grund für sein Ausscheiden aus dem Amt am 19.05.1818 waren Differenzen mit der preußischen Regierung. Ihm folgte im Amt des Oberbürgermeisters Anton Klein, der bisherige Bürgermeister von Neviges, der bis zum Jahre 1821 die Amtsgeschäfte führte.

In späteren Jahren wurde Huyssen auch zum Wohltäter seiner Heimatstadt Essen. So gründete er ein Waisenhaus dessen Baukosten er übernahm. Bis zu seinem Lebensende sorgte er auch für den Unterhalt desselben. Am 25.12.1852 unterschrieb der Unternehmer eine Schenkungsurkunde wodurch er der evangelischen Kirchengemeinde ein Gelände und Geld für den Bau des ersten evangelischen Krankenhauses in Essen zur Verfügung stellte. Im Jahre 1853 wurde an der heutigen Huyssenallee beim ehemaligen Kettwiger Tor der Grundstein gelegt und im folgenden Jahr wurde das Krankenhaus unter dem Namen Huyssen-Stift der Kirchengemeinde übergeben. Er wurde als Gründer stimmberechtigtes Ehren-Mitglied im Kuratorium der Stiftung. Der Unternehmer Friedrich Alfred Krupp gehörte in späteren Jahren ebenfalls dem Kuratorium an.

Heinrich Arnold Huyssen starb am 06.10.1870 unverheiratet in seiner Villa in Altenessen. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem evangelischen Friedhof in Sterkrade an der Steinbrinkstraße.

Noch heute erinnern an den ersten Bürgermeister unter preußischer Herrschaft in Essen die Heinrichstraße und die Huyssenallee.