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Katharina Lanz

* 21.09.1771 in St. Vigil bei Enneberg/Tirol
† 08.07.1854 in St. Andraz bei Buchenstein/Tirol

Katharina Lanz wurde am 21.09.1771 in St. Vigil in Enneberg geboren und kam schon als junge Bauernmagd nach Spinges.

In Spinges geriet die junge Frau in die Wirren des Italienfeldzuges der französischen Republik von 1796/97.

In der Nacht vom 01. zum 02.04.1797 rückten etwa 3.000 Schützen unter der Führung des Schützenmajors Philipp von Wörndle aus, um über das Valser Joch zu ziehen und in Aicha und Mühlbach die französischen Lager anzugreifen. Doch die Soldaten wurden gewarnt und fingen die Schützen bereits auf der Hochfläche von Spinges ab und eröffneten das Feuer auf die Schützen.

Gegen die Übermacht der Franzosen schienen die Tiroler Schützen zunächst hoffnungslos unterlegen und zu allem Übel ging den Schützen auch noch die Munition zur Neige. Die Tiroler drohten den Kampf zu verlieren. Doch die Männer setzen sich gegen die feindliche Übermacht mit allem, was sie fanden, zur Wehr. So griffen sie die gegnerischen Truppen mit Morgensternen, Sensen, Mistgabeln und allem was sie sonst noch fanden an.

In dieser Situation kam der große Moment der Katharina Lanz, die im Schlachtengetümmel plötzlich auf der Friedhofsmauer erschien und mit der Mistgabel in der Hand den Tiroler Landsturm unterstützte. Zwar mussten die Tiroler Landstürmer das Schlachtfeld räumen, doch erstmals lernten die französischen Soldaten die erbitterte und wilde Kampfart der Tiroler Schützen kennen und fürchten.

Kurz nach diesem Ereignis kehrte Lanz in ihre Heimat zurück. Sie arbeitete für viele Jahrzehnte als Wirtschafterin und zuletzt arbeitete sie für J. Maneschg, einem Benefiziaten in Andraz.

Katharina Lanz, das Heldenmädchen von Spinges, starb am 08.07.1854. Ihre Identität als Heldenmädchen von Spinges blieb bis weit nach ihrem Tode verborgen. Erst im Jahre 1870 wurde ihr Name in einem anonymen Zeitungsartikel genannt. Der Schützenmajor Wörndle hatte sie ohne Namensnennung in seinen Bericht über das Gefecht von Spinges erwähnt.

Im Jahre 1882 wurden für das Heldenmädchen von Spinges mehrere Gedenktafeln errichtet. So fand sich eine Tafel an ihrem vermeintlichen Geburtshause während eine weitere Tafel an der Friedhofsmauer von St. Vigil angebracht wurde. Im Jahre 1897 folgte eine weitere Gedenktafel an der Pfarrkirche von Spinges. Im Jahre 1912 wurde schließlich auf dem Friedhof von Prieve, wo sie begraben wurde, eine Bronzefigur enthüllt, die an ihre Heldentat erinnerte.