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Friedrich August Leopold Löwe

* 17.08.1777 in Schwedt
† 28.10.1839 in Bromberg

Friedrich August Löwe war der zweite Sohn des Schauspielerehepaares Johann Christian Karl und Katharina Magdalena Löwe. Der Schauspieler Johann Heinrich Löwe war sein um ein Jahr älterer Bruder.

Er fand ein Engagement bei der Tillyschen Theatergesellschaft und kam so auf die Bühne. Er zeichnete sich als Schauspieler, Tenor und Komponist aus. Seit etwa 1790 bereiste er mit seiner Theatertruppe auch zahlreiche kleinere Städte und fand einige Zeit auch eine Anstellung als Direktor des St. Georgen-Theaters in Hamburg.

Neben einigen Liedern und Gesängen stammte die Operette »Die Insel der Versuchung« aus seiner Feder. Dieses Stück wurde im Jahre 1797 in Braunschweig erstmals auf die Bühne gebracht. Doch konnte es, vermutlich auch auf Grund seiner nicht sehr umfangreichen Ausbildung, beim Publikum nicht überzeugen.

Später wechselte Löwe nach Bremen, wo er auch als Komponist tätig war. Im Jahre 1799 übernahm er die Leitung des Stadttheaters in der Freien Reichsstadt Lübeck. Hier konnte er durch eine sehr uneigennützige sowie Eifer und Umsicht eine segensreiche Tätigkeit ausüben.

Im Jahre 1806 gab er die Aufgabe des Theaterdirektors auf und widmete sich den Aufgaben eines Musikdirektors. Hierzu hatte er sich bereits weitergebildet. Im Jahre 1806 heiratete er seine ehemalige Schülerin Wilhelmine Seyen. Unter seiner Leitung erlebte das musikalische Lübeck eine Blüte. Im Jahre 1815 verließ er, weil die Unterstützung der Bürgerschaft ausblieb, die ehemalige Freie Reichsstadt Lübeck.

Er siedelte sich mit seiner Familie in der preußischen Stadt Bromberg an. Dort lebte sein älterer Bruder Johann Heinrich Löwe, durch einen Beinbruch nicht mehr fähig als Schauspieler zu arbeiten, als Kaufmann. Durch die Unterstützung des Bruders war es ihm nun möglich sich zu einem großen Teil der Musik zu widmen und auch als unbesoldetes Magistratsmitglied und als Kirchenvorsteher zum Wohle seiner neuen Heimat zu wirken.

So setzte er sich bei der Gründung der Stadtschule ebenso aktiv ein wie beim Umbau der Orgel, wo er auch eigene finanzielle Mittel einbrachte. Erst im Jahre 1833, als sich die finanzielle Situation der Familie änderte nahm er eine Stelle als Stadtkämmerer ein. Dieses Amt übte der Musiker jedoch nur vier Jahre aus.

Er gehörte zu den Persönlichkeiten, die in der preußischen Provinzstadt ein lebendiges Musikleben förderten und zu dessen Mittelpunkt er selbst wurde. Hier konnte er mit viel Engagement und Einsatzwillen ein lebendiges gesellschaftliches Musikleben entwickeln, dass auch oft zum Wohle der Armen eingesetzt wurde. Anlässlich eines großen Musikfestes im Jahre 1845 wurde auch seine Kantate »Friedensfest der Deutschen im Jahre 1815« aufgeführt. Doch auch hier galt das gleiche Qualitätsurteil wie für seine anderen musischen Werke.

Durchreisende Künstler unterstützt er sehr gerne bei der Durchführung von Konzerten wo er es nur konnte. Er selbst sang gerne und unterstützte durch das Spielen des Fortepianos die Aufführungen. Es war auch das einzige Instrument, das er wirklich beherrschte und spielen konnte.

Am 27.10.1839 genoss er das Konzert eines durchreisenden Künstlers und ging am folgenden Nachmittag noch in eine Buchhandlung um sich eine neue Komposition des Vaterunser anzuschauen. Als er das Stück, in einer Fensternische auf einem Stuhl sitzend, las fiel ihm das Blatt herunter und er blieb auf dem Stuhl an die Wand gelehnt sitzen und starb.

Anlässlich seines Leichenzuges spielte der Bromberger Musikverein Mozarts Requiem.

Die Schauspieler Julie Sophie und Ferdinand Löwe waren seine Kinder während Johann Daniel Ludwig Löwe, das wohl bedeutendste Mitglied der Löwe´schen Schauspieldynastie sein Enkel war.