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Carl Wilhelm von Oppel

* 03.03.1767 in Freiberg
† 22.11.1833 in Dresden

Carl Wilhelm von Oppel wurde am 03.03.1767 in Freiberg als Sohn des Oberberghauptmanns Friedrich Wilhelm von Oppel (1720-1769) und seiner Gattin Juliane Sophie von Hartitzsch (1734-1813). Sein Vater gehörte zu den Gründern der Freiberger Bergakademie.

Julius Wilhelm von Oppel (1765-1832), der Geheimer Finanzrat und Kammerpräsident wurde, war sein älterer Bruder. Der jüngere Bruder August Wilhelm von Oppel (1769-1772) starb bereits im Kindesalter.

Nach dem frühen Tode des Vaters wurden seine beiden Onkel Gottlob Adolf von Carlowitz und August Leberecht von Oppel zu Vormündern der Kinder bestellt.

Carl Wilhelm von Oppel besuchte zunächst die Lateinschule und studierte dann an der Bergakademie Freiberg, wo er von Abraham Gottlob Werner (1749-1817) unterrichtet wurde. Im Jahre 1784 beendete er seine Ausbildung und ging bis zum Jahre 1787 an die Universität Leipzig um dort die Rechte zu studieren.

Nach seinem Studium wurde Oppel zum Auditor am Leipziger Oberhofgericht. Noch im gleichen Jahr wurde er zum Vizeobereinfahrer und Assessor am Bergamt Freiberg und schon im Jahre 1790 erfolgte seine Berufung zum Bergkommissionsrat beim Oberbergamt. Die Berufung wurde durch Friedrich Anton von Heynitz (1725-1802) unterstützt, der zusammen mit Oppels Vater die Bergakademie im Jahre 1765 gründete.

Im Jahre 1795 bot der preußische Minister Friedrich Wilhelm von Reden dem jungen Bergbeamten eine leitende Stellung im schlesischen Bergbau an. Oppel lehnte jedoch ab übernahm im Jahre 1797 die Aufgaben eines Direktionsmitglieds des sächsischen Steinkohlewerks in plauenschen Grund bei Dresden. Bis ins Jahr 1946 existierte in der Grube ein nach ihm benannter Schacht. Im Jahre 1806, Sachsen ist gerade Königreich geworden, erfolgte seine Ernennung zum Direktor aller Königlich-Sächsischen Steinkohlewerke.

Durch die Veränderungen im Steinkohlebergbau wurden auch neue Techniken notwendig. So mussten die Tiefenstollen entwässert werden. Oppel veranlasste den Bau des Tiefen Elbstollns. Dieser sollte ab Freital nicht nur zur Abteufung der Schächte dienen sondern auch die Möglichkeit eröffnen mit speziellen Kähnen die abgebaute Kohle direkt unterirdisch zur Elbe zu transportieren. Doch durch die kriegerischen Ereignisse jener Jahre konnte erst am 05.09.1817 mit dem Vortrieb begonnen werden. Die Arbeiten wurden erst am 02.04.1837 vollendet. Die unterirdische Schiffbarmachung des Stollens ist jedoch nicht realisiert worden, da die Eisenbahn im Laufe des Stollenbaus zunehmend an Bedeutung gewann.

Innerhalb der Steinkohlewerke war der Beamte für die Finanzen zuständig. So entschied er über die finanzielle Unterstützung von Projekten und Experimenten. So stellte er für die von Lindig (1779-1852) erfundene Kohlenwäsche die notwendigen Mittel zur Einführung bereit.

Im Jahre 1805 wurde Oppel zum Obersteuereinnehmer des Meißnischen Kreises und im Jahre 1814 erhielt er die Beförderung zum Obersteuerinspektor.

Am 17.03.1814 übertrug ihm das russische Generalgouvernement, das nach den Siegen der Verbündeten gegen Napoléon zunächst die Regierungsgewalt übernommen hatte, die provisorische Direktion über die Königlich-Sächsische Porzellanmanufaktur in Meißen sowie den Steingutmanufakturen in Hubertusburg und Döhlen. Er sollte der bisher bestehenden Misswirtschaft des Inhabers, des Grafen Marcolini, beenden. Nach der Wiedereinsetzung des sächsischen Königs durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses ernannte Friedrich August I. ihn zum ständigen Direktor der Porzellanmanufaktur. Nachdem die Manufaktur in den Kriegsjahren auch durch Misswirtschaft einen technischen Tiefstand zu verzeichnen hatte, gelang es Direktor von Oppel die Manufaktur wieder erfolgreich zu entwickeln.

Mit der Einführung der sächsischen Verfassung im Jahre 1831 durch König Anton I. gehörte er der I. Kammer des Sächsischen Landtags an. Er stand bis zu seinem Tode der Finanzdeputation vor.

Im Jahre 1799 heiratete er Margarethe Carolina Amalie von Lüttichau. Aus dieser Ehe stammten zwei Söhne und eine Tochter.