Skip to main contentSkip to page footer

Adolph Wilhelm Picht

* 13.04.1773 in Ginst
† 20.11.1857 in Losentitz bei Garz

Adolph Wilhelm Picht war der Sohn des evangelisch-lutherischen Geistlichen und Sozialreformers Johann Gottlieb Picht (1736-1810) und seiner Ehefrau Margarethe Elizabeth Skragge (1741-1812).

Zwischen 1787 und 1790 besuchte Picht das Sundische Gymnasium in Stralsund, das zu jener Zeit zu Schwedisch-Pommern gehörte. Mitschüler waren unter anderen der spätere Dichter der Freiheitskriege Ernst Moritz Arndt, mit dem ihm eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Aber auch Johann Arnold Pommer-Esche, Berndt Friedrich Reinke, Christoph Gottlieb Groscurd, der jüngere Bruder des Rektors Christian Heinrich Groskurd, Ernst von Gagern, Karl Andreas Samuel Ascher, Karl Asmund Rudolphi, Ehrenreich von Willich, Friedrich Hermann Trittelvitz, Johann Heinrich Israel sowie Johann Bernhard Cummerow und Johann Christian Billroth gehörten zu seinen weiteren Mitschülern.

Ab dem Jahre 1790 begann Picht ein Studium der Evangelischen Theologie, Philosophie, Literaturgeschichte und Logik an der Universität zu Greifswald. Er wechselte nach Jena, wo er im Jahre 1795 seinen Abschluss machte. Anschließend fand er eine Anstellung als Hauslehrer in Kubbelkow.

Im Jahre 1797 kehrte Picht nach Gingst zurück und wurde Diakon an der Sankt-Jacob-Kirche zu Gingst und zugleich Assistent seines Vaters Johann Gottlieb Picht. Im Jahre 1810 folgte er ihm als Pfarrer der Gemeinde. Bereits im Jahre 1806 wurde Präpositur aufgehoben und Ginst war keine selbstständige Propstei mehr.

In seiner Freizeit schuf Picht Silhouetten und Radierungen. Zusammen mit Arndt und Caspar David Friedrich war er Zeichenschüler Johann Gottfried Quistorps gewesen.

In seinem heute noch erhaltenen Stammbuch, das Picht zwischen 1792 und 1806 führte sind zahlreiche Silhouetten enthalten. Auch die Maler Friedrich und Roux hinterließen in diesem Stammbuch Miniaturmalereien. Auch Einträge von Arndt und weiteren Jenaer Kommilitonen finden sich darin.

Die Ehe ging er mit Katharine Maria Charlotte Schwing ein, die die Tochter eines Rittergutsbesitzers aus Berglase war. Aus der ehe stammen der Sohn Ferdinand Picht (1807-1850). Die Tochter Julie (1820-1903) heiratete den preußischen Verwaltungsjuristen Adolf von Pommer Esche und seine Tochter Flora ging die Ehe mit dessen Bruder Friedrich von Pommer Esche ein. Mit dem Vater der beiden Schwiegersöhne Johann Arnold Pommer-Esche besuchte er gemeinsam das Stralsunder Gymnasium.

Im Jahre 1818 erhielt er das preußische Allgemeine Ehrenzeichen I. Klasse verliehen. Zum 50jährigen Amtsjubiläum im Jahre 1847 erhielt er den Roten Adlerorden III. Klasse mit der Schleife verliehen.

Im Jahre 1856 gab der Theologe die seelsorgerische Tätigkeit auf.

Am 20.11.1857 starb Pfarrer Adolph Wilhelm Picht im Alter von 84 Jahren in Losentitz in der Nähe von Garz. Seine letzte Ruhestätte fand er auf den Ginster Friedhof auf Rügen.

Werke:

  • Der Hohe Werth der gesicherten Denkfreyheit in der Religion. 1814
  • Christliches Gesangbuch zur Beförderung der öffentlichen und häuslichen Erbauung für das Herzogtum Neu-Vorpommern und das Fürstentum Rügen. 1819
  • Literatur