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Louise Regrenil

* 00.00.1764 in Tanchère
† 23.11.1846 in Tanchère

Geboren wurde Louise Regrenil um das Jahr 1764 als jüngste Tochter von Jacques Regrenil und seiner Frau Jeanne, geborene Parpaillon. 

Im Jahre 1783 ging sie, mit ihrer älteren Schwester Marie-Louise, als Novizin zu den Stiftsdamen der Ursulinen nach Luçon. Durch die revolutionären Ereignisse wurden beide Schwestern aus dem Kloster vertrieben und mussten wieder in die elterliche Obhut nach La Tanchère zurückkehren.

Beide Schwestern weigerten sich, den Eid auf die revolutionäre französische Verfassung zu schwören. Als im März 1793 Soldaten versuchten sie zu verhaften, gelang ihnen die Flucht. Nun ergriff man ihren 34-jährigen Bruder Jean-François (1759-1793), der noch vor Ort brutal ermordet wurde. Louise schwor Rache für den ermordeten Bruder.

Sie brauchte nicht lange zu warten: Der Aufstand in der Vendée gab ihr die Mittel dazu. Sie präsentierte sich im Château de l'Herbergement-Ydreau, einem der Hauptquartiere der Zentralarmee, in Männerkleidung, die sie von ihren Dienern geliehen hatte. Am nächsten Tag griff sie auf der Hauptstraße von L'Oie nach Chantonnay einen republikanischen Reiter an, tötete ihn und nahm ihm seine Waffen und sein Pferd ab. Diese Waffenleistung brachte ihr den Spitznamen "La Hussarde" ein.

Louise Regrenil beteiligte sich in der Folge an den weiteren Gefechten der Armee des Zentrums. Sie zeichnete sich in den Schlachten von Dol und Le Mans aus und entging der Katastrophe von Savenay und es gelang ihr in die Vendée zurückzukehren. 

Nachdem Louise wieder in La Tanchère heimisch wurde, widmete sie sich tagsüber der Feldarbeit und des Nachts der Jagd auf vereinzelte republikanische Soldaten.

Später baten zwei betrunkene Männer Unterkunft bei ihr. Als einer der beiden den Ort sah, erinnerte er sich daran, hier schon einmal einen Mann getötet zu haben. Als auch Louise den Mörder ihres Bruders erkannte, jagte sie die beiden Männer mit, die ihre Gewehre stehen ließen, mit einen Bratspieß bewaffnet.

Während seines Aufenthalts in der Vendée traf Kaiser Napoléon Regrenil am 08.08.1808 in Quatre-Chemins-de-l’Oie. Bei dieser Gelegenheit gratulierte er ihr für ihren gezeigten Mut.

Im Jahre 1820 schenkte König Louis XVIII. »la hussarde« ein Ehrengewehr. Als dieses Ehrengeschenk später von Soldaten des Bürgerkönigs Louis-Philippe beschlagnahmt werden sollte, zerbrach sie die Waffe lieber auf dem Herd als sie auszuhändigen. Diese Geschichte dürfte jedoch eher in das Reich der Anekdoten gehören, da Louise Regrenil nicht in derListe der Veteranen auftaucht, die im Folge der Restauration eine Ehrenwaffe erhalten hatten.

Louise Regrenil starb am 23.11.1846 im Kreise der Familie in La Tanchère. Ihre letzte Ruhestätte fand sie auf dem Friedhof Sainte-Florence, wo ihr Grab inzwischen vergessen wurde.