Skip to main contentSkip to page footer

Raza Roustan

* 00.00.1780 in Tiflis/Georgin
† 07.12.1845 in Dourden/Essonne

Das genaue Geburtsdatum von Raza Roustan ist nicht bekannt, er wurde entweder im Jahre 1780 oder 1782 in Tiflis/Georgien geboren. Er war das sechste Kind des Kaufmanns Roustan Honan, eines Armeniers und einer georgischen Mutter. Im Alter von 2 Jahren zog die Familie nach Armenien. Im Alter von 13 Jahren verlor er durch den Krieg seine Familie und wurde als Sklave verkauft.

Im Jahre 1797 wurde Roustan durch Sala-Bey, einem der 24 Gouverneure in Ägypten, gekauft und trat als Mameluck in den Dienst der osmanischen Kavallerie. Nachdem Tod Sala-Bey´s ging Roustan in den Besitz des Scheichs El-Bekri in Kairo über.

El Bekri war ein enger Freund des französischen Generals Bonparte, dem Oberbefehlshaber des französischen Expeditionskorps in Ägypten. Kurz vor Napoléons Rückkehr nach Europa schenkte der Scheich Roustan dem französischen General. Napoléon nahm das Geschenk an.

Dies war für Raza Roustan eine einschneidendes Ereignis. Von nun an folgte er zunächst dem Konsul und dann dem französischen Kaiser Napoléon durch ganz Europa. Er kümmerte sich um die kleinen Dinge im Leben Napoléons, half ihm bei der Morgentoilette oder auch bei den Mahlzeiten. Roustan pflegte auch die Waffen des Kaisers, er wurde zu dessen Leibwächter und schlief immer in einer Kammer, nicht weit von der seines Herrn, entfernt.

Am 01.02.1806 heiratete Roustan, nach der Rückkehr aus Austerlitz, die erste Kammerfrau der Kaiserin Josephine. Napoléon gab seine Zustimmung und zahlte auch die Hochzeit.

Während es Winterfeldzuges in Polen im Jahre 1807 erfuhr er von der Geburt seines ersten Kindes, Achille, das noch in jugendlichen Alter verstarb. Er ist einer der wenigen des Personen des Ersten Empire, die an allen französischen Feldzügen von Spanien bis Russland teilgenommen hatte.

Roustan verließ Kaiser Napoléon erst einen Tag nach dessen Selbstmordversuch im April 1814. Roustan wurde durch die Angst getrieben, man könnte ihm für die Verabreichung des Gifts im Auftrage Englands verantwortlich machen. Während der 100-Tage-Herrschaft von 1815 folgte er dem von Elba zurückgekehrten Kaiser Napoléon nicht mehr.

Raza Roustan und seine Frau Alexandrine Douville führen ein ruhiges Leben in Paris. Im Jahre 1827 ging er nach Saint-Martin-de-Bréthencourt (Yvelines) und nach dem Machtantritt des Bürgerkönigs Louis-Philippe erhält er eine Anstellung bei der Post. Das Paar mietete sich eine Wohnung im Hause des stellvertretenden Bürgermeisters Hippolyte Diard. Er starb am 07.12.1845 und wurde auf dem städtischen Friedhof beigesetzt.

Roustan hat Erinnerungen geschrieben, die jedoch erst ein halbes Jahrhundert nach seinem Tode unter dem Titel »Souvenirs de Roustam, mamelouck de Napoléon Ier.« veröffentlicht wurden. Die Herausgabe besorgte Paul Cottin und Frédéric Masson verfasste das Vorwort. Dabei waren weder die militärischen noch die diplomatischen Details von Interesse, vielmehr bot sich ein Reichtum von Anekdoten über das Verhalten im Umfeld Kaiser Napoléons.