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Vincent Rumpff

* 10.12.1789 in Hamburg
† 13.02.1867 in Paris

Vincent Rumpff war der Spross einer alten Hamburger Familie. Der Ratssekretär Vincent Rumpff (1737-1805) und Anna Luise Voght, Tochter des Senators Caspar Voght d.Ä.  und Schwester des späteren Kaufmanns Caspar von Voght, waren die Eltern des Knaben. Bereits sein Großvater Vincent (1701-1781) war Hamburger Senator und Bürgermeister der Freien Reichsstadt Hamburg.

Er studierte an den Universitäten Heidelberg und Göttingen Rechts- und Staatswissenschaften, die er mit dem akademischen Grad eines Lizenziaten der Rechte verließ. Nach umfangreichen Studien- und Bildungsreisen kehrte er 1814 nach Hamburg zurück und trat auf Empfehlung seines Freundes, dem späteren Hamburger Syndikus Karl Sieveking, in den diplomatischen Dienst.

Rumpff nahm als Attaché in der Delegation des Hamburger Syndikus Diederich Gries am Wiener Kongress teil und wurde im folgenden Jahr Legationssekretär der Hamburgischen Gesandtschaft beim Bundestag in Frankfurt. Hamburg übertrug ihm im Jahre 1819 die Leitung der neu gegründete Hanseatischen Gesandtschaft am kaiserlichen Hof zu Wien und beförderte ihn zum Ministerresidenten.

Nach dem Tode von Christof Konradin von Abels übernahm er das verwaiste Amt des Ministerresidenten am Pariser Hof. Auch die anderen Freien Städte Lübeck, Bremen und Frankfurt übertrugen ihm ihre diplomatische Vertretung.

So schloss er eine Reihe von Handels-und Schifffahrtsverträgen ab. So schloss er in den Jahren 1827/28 einen Vertrag mit den Vereinigten Staaten von Amerika, mit Frankreich (1843), Sardinien (1844), Monaco (1846). In den 1850er Jahren folgten noch Verträge mit Neu-Grenada (1854) und Persien (1857).

Man bedachte den erfolgreichen Diplomaten mit zahlreichen Ehrungen. So verlieh ihm die Hansestadt Lübeck die Gedenkmünze Bene Merenti im Jahre 1844. Im gleichen Jahr erhielt er die zweite Bremer Ehrenmedaille in Gold. Im Jahre 1860 wurde er mit der großen goldenen Hamburger Ehrendenkmünze ausgezeichnet. Im Jahre 1863 verlieh man ihm die Ehrenbürgerrechte von Lübeck und Frankfurt/Main.

Im Jahre 1864 trat der Gesandte der Hansestädte am französischen Hof zu Paris, Vincent Rumpff, in den Ruhestand. Seine Nachfolge als Gesandter der Hansestädte trat Hermann von Heeren, ein Großneffe des Historikers Arnold Heeren an. Bis zur Reichsgründung im Jahre 1871 und der damit verbundenen Auflösung der hanseatischen Selbstständigkeit, übte er das Amt aus.

Vincent Rumpff heiratete Eliza Astor, die Tochter Johann Jacob Astors. Die Ehe blieb jedoch kinderlos.

Im Jahre 1835 kaufte er von Friedrich Ludwig Jakob Müller das Gut Saint Vincent. Er renoviert das Gut komplett und gibt ihm das heutige Aussehen. So ließ er den zentralen Giebel des Daches entfernen und erbaute zwei mit Schiefern bedeckte Trapeztürme. Auch ließ er einen etwa 2 Hektar großen Park im englischen Stil anlegen. In den folgenden 30 Jahren vergrößerte Rumpff auch seinen Besitz von um das Dreifache und schließlich gehörten ihm 14 Weinberge.

Der langjährige Gesandte der Hansestädte starb am 13.02.1867 in Paris. Seine letzte Ruhe fand er auf seinem Gut Saint-Vincent bei Gilly. Seine Erbin war eine aus den Niederlanden stammende Nichte.