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Christian Ernst Weiße

* 19.11.1766 in Leipzig
† 06.10.1832 in Leipzig

Christian Ernst Weiße wurde am 19.11.1766 als zweites von fünf Kindern des Schriftstellers und Kreissteuereinnehmers Christian Felix Weiße in Leipzig geboren. Die Mutter war eine geborene Christiane Platner. Der Knabe wurde in der Leipziger Thomaskirche getauft. Der Vater war über die Geburt des Knaben so erfreut, dass er hierzu gleich 17 Gedichte schuf, die auch von Hiller vertont wurden.

Zunächst begann er sein juristisches Studium an der Universität Leipzig, ehe er im Jahre 1786 an die Göttinger Universität wechselte. Hier zeigte sich sein besonderes Interesse für die sächsische Geschichte. Weiße promovierte und habilitierte am 06.03.1788 in Göttingen zum Professor der Rechte.

In Anschluss an seine Göttinger Studienzeit reiste er nach Wien und Regensburg. Auf dieser Reise beabsichtigte Weiße sein Wissen über praktisches Staatsrecht zu erweitern. Erst im Jahre 1792 kehrte er in seine Vaterstadt Leipzig zurück und wohnte auf dem Gutsbesitz Stötteritz, das der Vater im Jahre 1790 erwarb.

Seinen Lebensunterhalt verdiente sich Weiße zunächst als Privatdozent und erlangte durch seine Vorlesungen und Vortragsreisen Bekanntheit. Im Jahre 1800 wurde er als Oberhofgerichtsassessor angestellt und im Jahre 1805 erfolgte seine Berufung zum Professor des Lehnsrechts an der juristischen Fakultät zu Leipzig.

In jener Zeit ließ jedoch die Disziplin der Studenten sehr zu wünschen übrig. So hatte er sich häufig mit trinkenden und lärmenden Studenten auseinanderzusetzen, die nachts durch lautstark durch die Straßen zogen.

Zusammen mit seinem Schwager, den Theologen Samuel Gottlob Frisch, vollendete und veröffentlichte er die Selbstbiographie des im Jahre 1804 verstorbenen Vaters Christian Felix Weiße. Das Werk erschien im Jahre 1806. Zwei Jahre später publizierte er die »Neueste Geschichte des Königreichs Sachsen«.

Seit dem Jahre 1811 unterrichtete Professor Weiße auch als fünfter Professor Kriminalrecht. Im Jahre 1818 stieg er zum vierten ordentlichen Professor auf und erhielt im Jahre 1821 die dritte Professur und die damit verbundene Stelle eines Domherrn zu Naunburg. Schließlich wurde er im Jahre 1824 zum zweiten Professor der juristischen Fakultät bestimmt. Auch in der Administration der Leipziger Universität engagierte sich der sächsische Jurist. So stand er im Wintersemestern der Jahre 1815, 1817, 1821, 1825 sowie 1827 als Rektor der der Alma Mater an der Spitze der Universität.

Er heiratete Christiane Elisabeth Weiß, die einzige Tochter des beliebten Predigers Christian Samuel Weiß, der an der Nikolaikirche wirkte. Der Mineralienforscher Christian Samuel Weiß (1780-1856) war somit sein Schwager. Die Ehe des Paares wurde mit vier Kindern gesegnet. Sein Sohn Christian Hermann Weiße (1801-1866) machte sich einen Namen als evangelischer Theologe und spätidealistischer Philosoph.

Bis zum Jahre 1813 lebte die Familie des Juristen Christian Ernst Weiße in Leipzig und übernahm im Jahre 1813, nach dem Tod der Mutter, den Stötteritzer Gutshof. Im Jahre 1826 starb seine Frau, die im Familiengrab auf dem Alten Johannisfriedhof ihre letzte Ruhe fand.

Christian Ernst Weiße, der von den Leipzigern als hochgebildet und musischer Mensch geachtet wurde, starb am 06.10.1832 in Leipzig und fand seine letzte Ruhestätte ebenfalls im Familiengrab auf dem Alten Johannisfriedhof zu Leipzig.