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Anton von Zach

* 14.07.1747 in Pest
† 22.11.1826 in Graz

Anton von Zach wurde am 14.07.1747 in Budapest geboren. Er war der Sohn des bürgerlichen Arztes József Zach, der als Protomedicus des Invalidenhauses in Pest leitete und 1765 durch Maria Theresia in den Adelsstand erhoben wurde. Seine Mutter war Klára Szontágh. Der Astronom Franz Xaver von Zach (1754-1832) war sein jüngerer Bruder.

In seiner Jugend erhielt er an der Wiener Ingenieursakademie seine erste Ausbildung. Im Juli 1765 trat Zach in das Geniekorps ein. Er begann seine Laufbahn als Kadett und wurde dann in das kaiserliche Geniekorps aufgenommen. 1778 wurde er an die Theresienstädtische Militärakademie in der Wiener Neustadt als Professor berufen. Es folgte eine Verwendung im Generalquartiermeisterstab und 1783 wurde ihm das Patent eines Hauptmanns für seine Verdienste ausgehändigt.

Zwischen 1787 und 1792 nahm Zach auch am Krieg gegen das Osmanische Reich im Hauptquartier Laudon(1717-1790). Er kommandierte bei der Belagerung von Belgrad in der Nacht vom 06. auf den 07.10.1789 eine Batterie auf der Kriegsinsel, die die Festung so schädigte, dass die Übergabe an die Österreicher schneller erfolgte. Dieser Erfolg brachte den Offizier die Beförderung zum Major ein.

Zu Beginn des Jahres 1793 organisierte Major Anton von Zach den Aufbau des Pionierkorps in den österreichischen Niederlanden. In den folgenden Kämpfen des Ersten Koalitionskrieges zeichnete er sich in der Schlacht bei Famars am 23.05.1793 sowie bei der erfolgreichen Belagerung von Valenciennes zwischen dem 25. und 27.05.1793 aus. Dies brachte ihm die Beförderung zum Oberstleutnant ein. Bei der Erstürmung der Mainzer Linien am 29.10.1795 stellte der Genieoffizier sein Können erneut unter Beweis. Dies wurde mit der Beförderung zum Oberst anerkannt.

Im Jahre 1796 wurde er dem Generalstab des Feldzeugmeisters Beaulieu, der die lombardische Armee führte, zugeteilt und auch unter Wurmser, der den Oberbefehl der lombardischen Armee übernahm, führte er weiterhin Generalstabsaufgaben aus.

Er nahm an den Schlachten bei Castiglione delle Stiviere (05.08.1796) und Bassano (08.09.1796) teil. Er bewährte sich nun bei der Verteidigung der eingeschlossenen Festung Mantua. In der nach dem Friedensvertrag von Campo Formio folgenden kurzen Friedensphase organisierte er die Karten von Venetien neu.

Im Zweiten Koalitionskrieg von 1799 konnte er sehr deutlich zeigen, dass eine Berufung in die Generalslaufbahn keine Fehlbesetzung darstellen werde. Er nahm an den Schlachten von Legano (26.05.1799) und Marengo (05.04.1799) als Truppenkommandeur teil. Im Juni 1799 erfolgte sein Aufstieg in die Charge der Generäle mit der Beförderung zum Generalmajor.

Nun wurde er zum Generalstabschef unter Feldmarschalleutnant Kray von Krajowa und nach der Rückeroberung der Festungsstadt Mantua wurde ihm die Aufgabe eines Generalstabschefs der verbündeten Armeen in Italien unter dem Oberbefehl des russischen Marschalls Suworow übertragen. Am 25.08.1799 zeichnete sich Generalmajor von Zach erneut aus und wurde bei der 58. Promotion vom 13.10.1799 mit den Ritterkreuz des Maria-Theresia-Orden geehrt.

Er hatte in diesem Jahr auch noch einen wesentlichen Anteil am Sieg bei Genola (04.11.1799). Hier schlug er die Italienarmee unter dem Befehl General Championnets erfolgreich. Doch konnte dies den französischen Sieg in der Schlacht von Marengo am 14.06.1800 nicht verhindern. Als Melas in der Schlacht leicht verwundet wurde, übertrug dieser Zach das Kommando und betraute ihm mit dem »Coup de Grace« sowie der Verfolgung der anscheinend geschlagenen französischen Armeen Bonapartes.

Generalmajor Anton von Zach begab sich selbst an die Spitze der Avangarde, die aus der Brigade Saint-Julien und Lattermanns Grenadieren bestand, und marschierte auf der Straße in Richtung des Dorfes San Giuliano. Das Dorf lag im Rücken des sich neu formierenden französischen Streitmacht. Durch das rechtzeitige Erscheinen der Brigade Desaix wurde die französische Schlachtordnung wiederhergestellt. Als sich die Österreicher auf Schussweite genähert hatten, eröffneten die französischen Geschütze unter dem Befehl des Brigadegenerals Marmont das Feuer und Desaixs frische Truppen sich der österreichischen Infanterie entgegenwarfen. Die Brigade Saint-Julien, die von zwei Seiten in die Zange genommen wurde, floh vom Schlachtfeld. Doch Zach konnte mit die heranrückenden Verbände Lattermanns die Schlacht wiederherstellen und durch österreichische Artillerie erhielt er Unterstützung. General Desaix fiel als die österreichische Artillerie begann die 9. Leichte Halbbrigade ihrerseits zu beschießen. Die französischen Infanteristen, nun führungslos, zogen sich ungeordnet zurück. Zach befahl nun, das Lattermann nachstoßen solle, doch Marmont zog seine Geschütze vor und eröffnete das Feuer. Dies führte bei den Österreichern zu erheblicher Verwirrung. Brigadegeneral Kellermann nutzte die beim Feind entstandene Verwirrung aus und rückte mit seiner Kavallerie in die Linke Flanke von Zachs Kolonne. Als die österreichische Gefechtsordnung zusammenbrach, wurde auch Zach von französischen Soldaten gefangen genommen.

Noch vor Ablauf des Waffenstillstandes erfolgte ein Gefangenenaustausch, bei dem Zach mit den bei Monte Creto am 13.05.1800 in Gefangenschaft geratenen französischen Divisionsgeneral Soult ausgewechselt wurde. Im Winter 1800/01 wurde er erneut zur Italienarmee überstellt, wo er Generalquartiermeister der Italienarmee unter General der Kavallerie Bellegarde wurde.

Nach Abschluss des Luneviller Friedenstraktats am 04.02.1801 wurde Zach in den Freiherrenstand erhoben.

1805 stand er wieder als Generalquartiermeister bei der Italienarmee im Kriegsdienst. Unter dem Befehl Erzherzog Carls nahm er an der Schlacht von Caldiero, die zwischen dem 29. Und 31.10.1805 tobte, teil. Am 01.09.1805 wurde der ausgezeichnete Soldat und Truppenführer zum Feldmarschall-Leutnant befördert.

Im Januar 1806 übernahm der frisch benannte Feldmarschall-Leutnant den Posten eines Militärgouverneurs von Triest. 1808 wurde Feldmarschall-Leutnant Anton von Zach mit dem Kommandeurskreuz des Leopold-Ordens ausgezeichnet.

Im Jahre 1809 wurde er zunächst wieder auf dem italienischen Kriegsschauplatz unter Erzherzog Johann eingesetzt. Ihm wurde das Kommando über die Belagerung von Palmanova übertragen. Am 26.06.1809 übertrug Feldmarschall-Leutnant Gyulay ihm das Kommando über eine Division bei der Belagerung von Graz.

Im Oktober 1810 erfolgte seine Ernennung zum Vizekommandanten und drei Jahre später zum Kommandanten der Festung Olmütz. Am 01.03.1825 – er stand nun 60 Jahre im Militärdienst – erfolgte seine Beförderung zum Feldzeugmeister und am 22.11.1825 wurde Zach in den Ruhestand verabschiedet. Für 12 Jahre war er Kommandant von Ölmütz.

Feldzeugmeister Anton von Zach war bei seinen Zeitgenossen ein angesehener und geachteter Spezialist für Belagerungswesen und Artilleriekunde. Er betätigte sich auch als Autor zahlreicher Handbücher und Reglements. Auf Grund seiner nicht adeligen Geburt war er bei seinen von Geburt adeligen Kammeraden unpopulär.

Zach ging am 29.06.1779 in Wiener Neustadt die Ehe mit Anna von Moltke (1759-1832) ein. Seine Tochter Therese heiratete Auguste Milliet de Faverges et de Challes (1780-1854). Seine Tochter  Josepha (1781-1857) heiratete den späteren Feldmarschall-Leutnant Ignaz von Reinisch (1768-1843). Seine Tochter Maria Angelika Wilhelmine (1784-1855) ging im Jahre 1802 die Ehe mit den Obersten Franz Xaver Richter von Binnenthal (1768-1840) ein.

Am 22.11.1826 starb Feldmarschall-Leutnant von Zach im Alter von 78 Jahren in Graz, wo er das letzte Jahr seines Lebens verbrachte.

Werke:

  • Vorlesungen über Feldbefestigung, Verteidigung und Angriff, 1783, 1807, 1810
  • Elemente zur Manövrierkunst, 1812