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Der Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar.

Die Geschichte des Preises

Seit dem Jahre 1959 verleiht die Stadt Marbach an Necker alle zwei Jahre den »Schillerpreis der Stadt Marbach« für herausragende Arbeiten in der Landeskunde Württembergs. Mit diesem Preis gedachte der Rat der kleinen Neckar-Stadt Marbach ihres größten Sohnes, dem Goethe-Freund und Schriftsteller Friedrich Schillers (1759-1805) anlässlich seines 200. Wigenfestes. Seitdem im Jahre 2009 der Stadtrat die Verleihungskriterien verändert hat, geht der Preis nunmehr an Persönlichkeiten die in der Denktradition Schillers stehen.

Somit sind nun besonders diejenigen Personen preiswürdig die einen ethisch-verantwortbaren Freiheitsbegriif in Sinne des Dichters der »Räuber« verkörpern. Hierbei ist es unerheblich ob der Preisträger in der Politik, der Kunst, den Geistes- und Sozialwissenschaften oder in den Naturwissenschaften wirke. Dies kann insbesondere durch mündliche und schriftliche Auseinandersetzung  mit den entsprechenden Fragestellungen sowohl im beruflichen ala auch im persönlichen Engagement erfolgen.

Das Preisgericht besteht aus einem Kollegium von sieben Mitgliedern, den der Bürgermeister der Stadt Marbach am Neckar vorsitzt. Weiterhin gehören der Direktor der »Deutschen Schillergesellschaft«, der Landeshistoriker der Universität Tübingen, sowie einem weiteren Vertreter der Fachbereiche Philosophie, Theaterwissenschaften, Medizin und Naturwissenschaften, sowie einem Vertreter der Klassikstiftung Weimar an.

Es gibt weder ein Bewerbungsverfahren noch eine öffentliche Ausschreibung für den Preis. Einzig die Mitglieder des Auswahlkollegiums bestimmen die Preisträger. Der Preis selbst ist auch nicht teilbar.

Der seit dem Jahre 2007 mit einem Preisgeld von 10.000 € ausgestattete Preis wird alle zwei Jahre am 10. November - dem Geburtstage des Namesgabers - in Marbach verliehen.

Preisträger 2013

Am 10.11.2013 erhielt die Publizistin und Fuelleton-Chefin der »Welt« Rachel Salamander den Schillerpreis der Stadt Marburg für Zivilcourage und die Vermittlung von Literatur und Kultur  des Judentums verliehen.

Preisträger 2011

Die französische Politikerin Simone Veil erhielt den Schillerpreis der Stadt Marburg im Jahre 2011 verliehen. Sie war von 1979 bis 1982 als erste Frau Präsidentin des Europäischen Parlaments. Sie gehörte dem Parlament bis zum Jahre 1992 weiterhin als Abgeordnete an und setzte sich insbesondere für die Stärkung demokratischer Strukturen und eines besseren Zusammenwachsens der europäischen Familie ein. Sie steht damit im engen Bezug zu Friedrich Schillers Europa-Gedanken.

Preisträger 2009

Prof. Dr. Jens Reich gehörte zu den führenden Köpfen der Bürgerbewegung der Deutschen Demokratischen Repulik, indem er dieser Kraft und Ausdruck gab und somit auch zum Fall der Mauer im Jahre 1989 beigetragen hat, die Deutschland teilte. In seinen wissenschaftlichen Forschungsarbeiten bemühte er sich stets ethische Grundsätze zu beachten.

Preisträger 2007

Mit dem Schillerpreis des Jahres 2007 wurde der in Freiburg im Breisgau beheimatete emeritierte Professor Dieter Mertens für sein Lebenswerk geehrt. Er hat sich insbeondere durch Arbeiten auf dem Gebeiet der Humanismus-Forschung sowie Veröffentlichungen zur südwestdeutschen Landesgeschichte einen Namen gemacht. Mertens machte sich als Mitherausgeber des Briefwechsels von Jakob Wimpfeling (1450-1528) im wissenschaftlichen Kreisen einen Namen.

Der Öffentlichkeit wurde Professor Mertens Anfang November 2006 bekannt, als es ihm gelang, im Streit um die Handschriften der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe und die Kulturgüter des Hauses Baden den Beweis zu führen, dass – entgegen der Ansicht der Landesregierung von Baden-Württemberg unter Ministerpräsident Günther Oettinger – die Markgrafentafel von Hans Baldung Grien nicht dem Haus Baden gehört, sondern bereits seit 1930 dem Land Baden-Württemberg.

Preisträger 2005

Der Preisträger des Marbacher Schillerpreises für das Jahr 2005 ist der Literaturwissenschaftler Peter-André Alt, für dessen zweibändige Publikation »Schiller. Leben - Werk - Zeit. Eine Biographie«, das im Jahre 2000 im Verlag C.H. Beck erschien. Alt ist Inhaber des Lehrstuhls für neuere Literaturwissenschaften an der Freien Universität Berlin. 

Preisträger 2003

Der Gießener Geschichtsprofessor Dr. Horst Carl erhielt den Schillerpreis der Stadt Marbach für das Jahr 2003 für seine Habilitationsschrift »Der schwäbische Bund 1488 bis 1534« verliehen. Das Werk wurde im Jahre 2000 im Verlag DRW in Leinfelden-Echterdingen veröffentlicht.

Preisträger 2001

Den Schillerpreis des Jahres 2001 erhielt Prof. Dr. Dr. h.c. Litt.D. Bernhard Zeller (1919-2008), für seine Arbeiten über das Schiller-National-Museum. Ausgezeichnet wurden insbesondere seine beiden Publikationen »Marbacher Memorabilien. Vom Schiller-National-Museum zum Deutschen Literaturarchiv. 1953 - 1973« und »Marbacher Memorabilien II, Aus der Museums- und Archivarbeit 1972 - 1986«.

Zeller war seit dem Jahre 1970 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz. Zwischen 1983 und 1990 übernahm er auch die Funktion des Vizepräsidenten der Akademie. Er iwar Gründungsvater des Marbacher Literaturarchivs und leitete es zwischen 1973 und 1978 als Gründungsdirektor. Bis zu seinem Tode blieb er dem Deutschen Literaturarchiv eng verbunden.

Preisträger 1975

Professor Max Schefold (1896-1997) erhielt im Jahre 1975 den Schillerpreis der Stadt Marbach für »Alte Ansichten aus Württemberg«, die in den Jahren 1968 und 1972 im Stuttgarter W. Kohlhammer Verlag erschienen waren.

Preisträger 1973

Der Philologe Prof. Dr. Adolf Beck (1906-1981) erhielt den Schillerpreis der Stadt Marbach im Jahre 1973 für seine Arbeiten zu Friedrich Hölderlin ausgezeichnet. Beck arbeitete von 1943 bis zu seiner Habilitation im Jahre 1946 am Tübinger Hölderlin-Archiv der Württembergischen Landesbibliothek. Von 1949-1969 war er Inhaber des Lehrstuhls für deutsche Philosophie an der Universität zu Hamburg. 

Sein wissenschaftliches Schaffen galt insbesondere die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts. So editierte er den Briefwechsel und andere Lebensdokumente Friedrich Hölderlins für die Stuttgarter Hölderlin-Ausgabe auf. Er begründete auch, zusammen mit Karl-Ludwig Schneider und Hermann Tiemann die historisch-kritische Hamburger Klopstock-Ausgabe.

Preisträger 1971

Der Marbacher Schiller-Preisträger des Jahres 1971 ist der Tübinger Professor Dr. Hans Jänichen (1909-1976). Er erhielt den Preis für seine im Jahre 1970 im W, Kohlhammer Verlag erschienenen  »Beiträge zur Wirtschaftsgeschichte des schwäbischen Dorfes«. Seit dem Jahre 1969 war Jänichen Honorarprofessor an der Universität Tübingen, zuvor machte er sich einen Namen durch die historischen Beschreibungen, die er den Kreisbeschreibungen der Abteilung Landesbeschreibung des Landesarchivs beifügte.

Preisträger 1969

Im Jahre 1969 erhielt der Stuttgarter Professor Dr. Paul Gehring für seine Arbeit »Friedrich List, Jugend- und Reifejahre 1789 - 1825« den Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar. Die Arbeit erschien bereits im Jahre 1964 im Verlag J.C.B. Mohr.

Paul Gehring (1890-1970) studierte Jura in Tübingen, Berlin und Leipzig und arbeitete von 1920 bis zum Jahre 1959 als Bilbiothekar und Leiter zahlreicher wissenschaftlicher Bibliotheken tätig. Von 1942 an Honorarprofessor für Literatur und Wirtschaftsgeschichte der Technik in Stuttgart und seit 1957 an der Universität Tübingen. Er war auch Mitglied der Kommission für geschichtliche Landeskunde Baden-Württemberg.

Preisträger 1967

Im Jahre 1967 wurde die Arbeit »Geschichte der Stadt Stuttgart von der Frühzeit bis zur Reformation« aus der Feder von Prof. Dr. Hansmartin Decker-Hauff (1917-1992), Tübingen, mit dem Schillerpreis der Stadt Marbach ausgezeichnet. Die geschichtswissenschaftliche Arbeit erschien im Jahre 1966 bei Cantz in Stuttgart.

Der Sohn eines Pfarrers war Historiker und Genealoge. Im Jahre 1956 folgte er Otto Herding als Inhaber des Lehrstuhls für geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaft an der Universität Tübingen. Er leitete auch bis zu seiner Emeritierung das Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften.

Preisträger 1965

Im Jahre 1965 wurden Professor Georg Wagner, Tübingen, und Konservator Adolf Koch, Friedrichshafen für die gemeinsame Arbeit »Raumbilder zur Erd- und Landschaftsgeschichte Südwestdeutschlands« mit dem Schillerpreis der Stadt Marbach ausgezeichnet. Das Werk erschien im Verlag Repro-Druck-Schmiden im Jahre 1961.

Professor Georg Wagner (1885-1972) war von 1946 bis zu seiner Emeritierung Professor für allgemeine und angewandte Geologie an der Universität Tübingen. Insgesamt veröffentlichte er mehr als 300 Schriften.

Preisträger 1963

Im Jahre 1963 erhielt Professor Dr. Ruthardt Oehme aus Karlsruhe für sein Werk »Geschichte der Katographie des Deutschen Südwestens«. Der aus Sachsen stammende Geograph und Kartograf war Inhaber einer außerplanmäßigen Professur an der Universität Karlsruhe. Als Mitglied der im Jahre 1954 gegründeten Historischen Gesellschaft Baden-Württembergs arbeitete er am »Historischen Atlas von Badenwürttemberg«, das ihm auch als Vorlage seiner premierten Arbeit dienen sollte.

Preisträger 1961

Der zweite Preisträger wurde Prof. Dr. Werner Fleischhauer für seine Arbeit »Barock im Herzogtum Württemberg«, welches im Jahre 1958 im W. Kohlhammer Verlag erschien. Fleischhauer (1903-1997) war von 1952 bis 1958 Direktor des Württembergischen Landesmuseums. Zuvor wirkte er dort schon als Konservator. Im Jahre 1961 wurde ihm die Honorarprofessur an der Universität Tübingen.

Preisträger 1959

Professor Dr. Walter Grube, Oberstaatsarchivrat am Hauptstaatsarchiv in Stuttgart, wurde im Jahre 1959 zum ersten Preisträger des neu geschaffenen Schillerpreises der Stadt Marburg. Der Geehrte erhielt die Auszeichnung für seine Arbeit Er erhielt den Preis für seine Arbeit »Der Stuttgarter Landtag, 1457–1957. Von den Landständen zum demokratischen Parlament.«, das bereits im Jahre 1957 im Ernst Klett Verlag im Jahre 1957 erschien.