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Wilhelm Titel

* 16.02.1784 in Boltenhagen
† 24.03.1862 in Greifswald

Wilhelm Titel wurde am 16.02.1784 als erstes Kind des Pastors Friedrich Andreas Gotthilf Titel (1748-1819) und seiner Frau Christina Juliana Kellmann (1758-1834) geboren.

Zunächst begann der junge Mann ein Theologiestudium in Greifswald. Doch merkte Titel sehr bald, dass ihm die Malerei mehr lag und so lernte er beim Universitätsbaumeister und Leister des Zeichensaals der Universität Greifswald, Johann Gottfried Quistorp, das künstlerische Handwerkszeug. Im Jahre 1801 schrieb er sich in der Kunstakademie Dresden ein und im folgenden Jahr ging er an die Wiener Kunstakademie, wo er sich bis zum Jahre 1805 aufhielt. In Wien lernte er René Theodore Berthhou (1776-1859) kennen. Er wurde von dem Künstler beeinflusst.

Zwischen den Jahren 1806 und 1819 hielt sich Titel in Italien auf, wo er in Rom, Florenz, Venedig und Neapel überwiegend Zeichnungen unmittelbar nach antiken Originalen und Meisterwerken der italienischen Renaissance anfertigte. In seinen Arbeiten spiegelte sich die Italiensehnsucht des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts wieder. Er unterhielt während seines 14-jährigen Italienaufenthalts Kontakte zu den bekanntesten Künstlern seiner Zeit, wie beispielsweise zu Christian David Rauch, den italienischen Bildhauer Antonio Canova oder auch Carl Christian Vogel von Vogelstein. Sein bedeutendster Förderer war wohl der Landschaftsmaler Jakob Philipp Hackert, bei dem er auch zeitweise Quartier fand. Hackert hatte bereits den Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe während seines Italienaufenthalts begleitet.

Nach dem Tode seines Vaters Friedrich Andreas Gotthilf Titels kehrte er in die vorpommersche Heimat zurück. Zunächst fand er eine Anstellung in Stralsund als Portraitmaler. Im Jahre 1828 folgte er seinen Zeichenlehrer Johann Gottfried Quistorp als Universitätszeichenlehrer nach Greifswald. Er fertigte in dieser Zeit Studien nach alten italienischen Meistern. Er malte daneben auch noch norddeutsche Landschaften.

Im Jahre 1831 erhielt er von der Universität Greifswald den Auftrag alle noch lebenden Professoren der Universität zu portraitieren. In den folgenden 19 Jahren entstanden insgesamt 32 Portraits, die unter den Begriff »Titel-Gemälde« noch heute im Konzilsaal ausgestellt sind.

Im Jahre 1851 erhielt Titel die Würde eines Professors der Greifswalder Universität. Noch zu Lebzeiten verschenkte Wilhelm Titel seine Studiensammlung an die Universität Greifswald, die heute einen Bestand von 124 Blättern umfasst. Die zwischen 1806 und 1819 entstandenen Studien verwendete er während seiner fast 36jährigen Lehrtätigkeit als Lehrmaterial.

Professor Wilhelm Titel starb am 24.03.1862 in Greifswald.