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Schloss Schönhausen wieder zugänglich

| Deutschland

Nach Jahrzehnten ist die Residenz der preußischen Königin Elisabeth Christine für das Publikum wieder zugänglich.

Routenplaner zur Veranstaltung:

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Mit Schloss und Garten Schönhausen hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) der Öffentlichkeit eine königliche Residenz nach Jahrzehnten wieder zugänglich gemacht, die in besonderer Weise die preußisch-deutsche Geschichte der letzten 350 Jahre widerspiegelt. Vor allem sein wechselvolles Schicksal im 20. Jahrhundert verleiht dem Schloss eine einzigartige Stellung unter den Anlagen der SPSG.

Erdgeschoss: Die Zeit der Königin Elisabeth Christine

Im Erdgeschoss wird ein Bild vom Leben Königin Elisabeth Christines, der Gattin Friedrichs II., vermittelt, die über 50 Jahre die Sommer in Schönhausen verlebte. Mehrere Räume konnten hier wieder annähernd in den Zustand versetzt werden, in dem sie sich beim Tod der Königin 1797 befanden. Nach Jahrzehnten konnten so Tapeten, Möbel und Kunstwerke aus der zeit der Königin nach Schönhausen zurückkehren. Neben originalen Ausstattungsgegenständen des Schlosses machen persönliche Gegenstände aus dem Besitz der Monarchin, u.a. zwei der insgesamt zwölf von ihr veröffentlichten Büchern, das Leben Elisabeth Christines anschaulich. Der zu Unrecht unterschätzten Königin wird hier erstmals eine eigene Ausstellung gewidmet.

Erstes Obergeschoss: Die DDR-Zeit und die Sammlung Dohna

Im Obergeschoss werden die unterschiedlichen Nutzungsphasen während der DDR-Zeit dokumentiert. Das Amtszimmer des ersten Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, repräsentiert als Leihgabe des Deutschen Historischen Museums die 1950er Jahre. Die Rolle des Schlosses als Gästehaus des Ministerrates der DDR führt das Appartement für Staatsgäste im Stil der 1960er Jahre vor Augen, und im Kaminzimmer wird beispielhaft der Zustand nach der letzten Neueinrichtung von 1978 gezeigt. Nach dem Abriss des DDR-Außenministeriums und des Palastes der Republik sowie der Privatisierung des Staatsratsgebäudes in Berlin-Mitte ist Schloss Schönhausen der letzte Ort, an dem man authentisch erleben kann, wie die DDR-Führung sich nach außen hin darstellte.

Darüber hinaus war es der SPSG ein besonderes Anliegen, eine dauerhafte Heimat für die Kunstschätze der Grafen zu Dohna zu finden, die 1943 aus dem heute zerstörten Schloss Schlobitten in Ostpreußen gerettet werden konnten. Da das erste Schloss Schönhausen in den 1660er Jahren von Sophie Theodore zu Dohna erbaut worden war, ist hier sicher der geeignetste Ort für die Präsentation des Erbes dieser bedeutenden preußischen Adelsfamilie. Die umfangreichen Bestände von Möbeln, Gemälden, Textilien und kunstgewerblichen Schätzen aus drei Jahrhunderten erwarb die Berliner Schlösserverwaltung bzw. die SPSG nach und nach seit 1979. Im ersten Obergeschoss kann nun ein Großteil dieser einzigartigen Sammlung gezeigt werden. Zukünftig wird die SPSG die Sammlung Dohna in ihrer ganzen Fülle auch im zweiten Obergeschoss präsentieren.

Der Schlossgarten

1662 begannen holländische Planteure im Auftrag der Gräfin zu Dohna mit der Gestaltung eines frühbarocken Lustgartens, der wenige Jahre später mit dem Bau eines "Petit Palais" einen Bezugspunkt erhielt. Königin Elisabeth Christine, Gemahlin Friedrichs des Großen, nutzte das Schloss ab 1740 als Sommerresidenz und ließ den Garten im spätbarocken Stil erweitern und modernisieren. Um 1830 verwandelte der Gartenkünstler Peter Joseph Lenné den Schlossgarten im Sinne der zeitgemäßen Naturauffassung in einen großräumigen Landschaftsgarten. Ab 1949 diente die Schlossanlage Schönhausen als Amtssitz des Präsidenten der DDR. Der bis in die Nachkriegszeit erhaltene Landschaftspark wurde durch eine umlaufende Mauer geteilt. Unter Federführung des bedeutenden Gartenarchitekten Reinhold Lingner entstand im Schlossumfeld ein architektonischer Garten mit Staudenbeeten, Trockenmauern und Wasserbecken, den Karl Kirschner 1966 grundlegend instand setzte. Aufgrund der Bestandsanalyse sowie der besonderen Qualität und Bedeutung der weitgehend erhaltenen Nachkriegsgestaltung hat sich die SPSG im Einvernehmen mit dem Landesdenkmalamt Berlin zur Instandhaltung bzw. Wiederherstellung des "Gartens der Moderne", in der Tradition der 50 er und 60 er Jahre des 20. Jahrhunderts entschieden. Die Instandsetzungsarbeiten wurden 2006 begonnen. Ziel ist, die Gestaltung Lingners schrittweise wiederherzustellen.

Ausstellung im zweiten Obergeschoss:

Unter dem Motto »Schönhausen entdecken« dokumentiert eine Ausstellung im 2. Obergeschoss die Wiederherstellung von Schloss und Garten

Die jüngsten Forschungsergebnisse zur Geschichte von Schloss und Garten Schönhausen sind im Rahmen einer umfassenden Publikation veröffentlicht, die anlässlich der Eröffnung von Schönhausen im Jaron-Verlag erschienen ist.

Die Restaurierungsarbeiten in den Schlossräumen sowie die Arbeiten zur Wiederherstellung des Gartens werden auch nach Eröffnung von Schönhausen in den folgenden Jahren fortgesetzt.

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Schloss Schönhausen © Günter Schneider
Schloss Schönhausen © Günter Schneider