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Kant-Fachmann Prof. Dr. Eberhard Günter Schulz gestorben

Erstellt von Michael Gnessner |

Im Alter von 80 Jahren ist Prof. Dr. Eberhard Schulz in Marburg gestorben. Schulz gilt als anerkannter Kant-Kenner.

Professor Dr. Eberhard Günter Schulz wurde am 27.10.1929 in Neusalz/Oder geboren. Von 1972 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1995 lehrte er an der Universität zu Duisburg Philosophie.

Schulz war bereits als Schüler von der Klarheit der Gedankenwelt des Königsberger Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) begeistert. So beschäftigte er sich nicht nur mit den drei großen Kritiken Kants sondern auch mit den kleineren Schriften des Philosophen. Gerne empfahl er den Aufsatz »Was ist Aufklärung« des großen Aufklärers aus dem Jahre 1784 und die Schrift »Zum ewigen Frieden« aus dem Jahre 1794.

Es war Prof. Schulz ein Anliegen, die Gedanken des großen Königsberger Aufklärers »unter die Leute« zu bringen. So gab er über viele Jahre Kurse zu Kants Schriften an der Duisburger Volkshochule. Schulz ließ es sich nicht nehme, über Jahre am Geburtstag Kants an der Gedenkplatte im Duisburger Rathaus an den großen Mann zu erinnern.

Schulz publizierte im Jahre 2005 über »Kants große Entdeckungen: Vierzehn Essays«. In »Kant in seiner Zeit« stellte er den Logiker und Ethiker Christian Wolff (1679-1754) in seiner Bedeutung heraus. In seiner wissenschaftlichen Arbeit setzte sich der Philosoph Schulz auch mit Christian Grave (1742-1798), einem Gegner Kants, auseinander.

Eberhard Günter Schulz arbeitete auch viele Jahre in der Kulturarbeit seiner schlesischen Heimat mit. So war er von 1972 bis 2001 Vorsitzender des Vorstandes der Kulturwerkes Schlesien in Würzburg. Seit 2000 führte er den Ostdeutschen Kulturrat in Bonn. Er prangerte die Vertreibung der Menschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten an ohne jedoch Revanchist zu sein. Im war stets an einer Aussöhnung mit den jüdischen Menschen gelegen.

Im Jahre 2008 veröffentlichte Schulz im Olms Verlag eine Sammlung von Aufsätzen in denen er sich zwischen 1967 und 2007 mit der Teilung Deutschlands auseinandersetzte. Gerade der ältere Schulz lotete politisch-sinnvolle Möglichkeiten aus, wie man ein »unveränderliches Humanitätsideal« finden kann.

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