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Schiller-Museum Bauerbach öffnet wieder nach umfangreicher Sanierung

Erstellt von Michael Gnessner | | Thüringen

Historische Putzfassade wiederhergestellt. Servicebereiche und Teile der Präsentation neu gestaltet.

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Am gestrigen Freitag, den 26.06.2020, eröffneten die Klassik Stiftung Weimar und der Schillerverein Bauerbach nach umfangreichen Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen das Schiller-Museum Bauerbach wieder. Bei der Schlüsselübergabe an Rosemarie Fickel, Ortsteilbürgermeisterin Bauerbach und Vorsitzende des Schillervereins, lobte Tina Beer, Staatssekretärin für Kultur in der Thüringer Staatskanzlei, die gelungene Zusammenarbeit der beiden Partner:

»Das Schiller-Museum Bauerbach gehört mit Schillers Wohnhaus und den Dichterzimmern in Weimar zu den frühesten Gedenkstätten des berühmten Dichters, Historikers und Philosophen. Ich danke Frau Dr. Lorenz von der Klassik Stiftung Weimar und Frau Fickel vom örtlichen Schillerverein sehr, dass Weimar und Bauerbach die gemeinsame Vermittlung von Schillers Person und Werk auch heute noch so erfolgreich fortführen. Durch ihr Engagement ist das Haus nicht nur moderner und attraktiver geworden. Es sieht auch jenem Haus wieder bedeutend ähnlicher, in dem Friedrich Schiller seinerzeit Zuflucht suchte. Mein Dank geht zudem an die Meininger Museen, die zugestimmt haben, während der Sanierung des Schiller-Museums Bauerbach einige der ausgelagerten Möbel- und Ausstellungsstücke in der Elisabethenburg zu zeigen. Ich freue mich sehr über die gelungene Zusammenarbeit der Thüringer Kultureinrichtungen.«

Während der Schließung des Schiller-Museums Bauerbach im Jahr 2019 reparierte und sicherte die Klassik Stiftung zum einen die Fachwerkkonstruktion, wobei sie auch die historische Putzfassade wiederherstellte. Zum anderen erneuerte und modernisierte sie die Servicebereiche im Erdgeschoss sowie die Präsentation im Gartenzimmer.

Die Putzfassade, die mit traditionellem Haarkalkputz – handgeputzt mit bewegter Oberfläche – ausgeführt wurde, geht auf historische Darstellungen aus der Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Das bisher sichtbare Fachwerk des Museums war erst in den 1960er-Jahren freigelegt und mit aufgesetzten Zierelementen ergänzt worden. In der Folgezeit beschädigten Holzschädlinge und Feuchtigkeit das Fachwerk besonders im Erdgeschoss schwer.

Um nach der nun notwendigen Reparatur weiteren Schädigungen vorzubeugen, wurde die Konstruktion wieder verputzt und in den neu gestalteten Bereichen ein diffusionsoffener Ziegelboden und eine Sockeltemperierung eingebaut. Außerdem entlastete die Klassik Stiftung den äußeren Bereich des Sockels durch eine Feuchtigkeitsdrainage. Fenster und Türen wurden repariert und die historische Gedenktafel aus dem Jahr 1859 wieder an ihrem ursprünglichen Platz an der Giebelfassade angebracht.

Im Erdgeschoss, wo sich bislang ein improvisierter Kassenbereich befand, ist ein moderner Servicebereich entstanden. Neben diesem neuen Empfangsraum, der sich in der ehemaligen Küche des Hauses befindet, wurde nun auch eine Garderobe eingerichtet. Im neu gestalteten Einführungsraum stimmt das ebenfalls neue, bebilderte Hörspiel »Der geheimnisvolle Gast« auf den Besuch ein. Eigens entworfene und handwerklich hergestellte Möbel erhöhen die Aufenthaltsqualität dieser Räume und des Gartenzimmers im Obergeschoss. Im Gartenzimmer ist auch eine neue Präsentation zur 150-jährigen Geschichte der Schiller-Gedenkstätte Bauerbach sowie zum Aufenthalt und dichterischen Schaffen Schillers in diesem Haus zu erleben. Fünf Tablets stehen als Medienguide für den individuellen Gang durch das Museum bereit. Auch der barrierearme Zugang zum Haus konnte durch die nun stufenlose Erschließung des Nebeneingangs verbessert werden.

Insgesamt wurden in Kooperation mit der Gemeinde Grabfeld für die Maßnahmen 920.000 Euro vom Land Thüringen bewilligter Mittel verausgabt. Circa 90% des Leistungsumfangs haben Thüringer Planer und Firmen erbracht.

Das ehemalige Gutshaus der Henriette von Wolzogen bot Friedrich Schiller vom 7. Dezember 1782 bis 24. Juli 1783 Zuflucht vor einer Auslieferung an seinen Dienstherrn Herzog Carl Eugen von Württemberg. Diese Zeit behielten sowohl die Familie von Wolzogen als auch die nachfolgenden Besitzer des Hauses in besonderer Erinnerung. Aus der Gedenkstätte innerhalb eines privat genutzten Wohnhauses entwickelte sich ab 1934 in Trägerschaft der „Nationalstiftung Schiller in Bauerbach“ das erste öffentliche Museum an diesem Ort. Seit dieser Zeit wurden neben Gegenständen aus der Zeit Schillers und Dokumenten zu seinem Wirken auch Wohnmöbel der Familien Wolzogen und Türcke aus der Mitte des 19. Jahrhunderts einbezogen. Sie sollen an das besondere Engagement der nachfolgenden Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses um den Erhalt als Gedenkstätte erinnern.

Veranstaltungsinformation:

Schiller-Museum Bauerbach
26.06. bis 25.10.2020 | Di. - So. 13:00 Uhr- 17:00 Uhr
Friedrich-Schiller-Straße 1 | 98631 Grabfeld OT Bauerbach

: +49 36945-50692

: schillerverein.bauerbach@gmail.com
: http://www.schiller-in-bauerbach.de

: 3,50 € | 2,50 € ermäßigt | 1,00 € für Schüler über 16 Jahre

Das Schiller-Museum in Bauerbach nach der Sanierung, Foto: Thomas Müller, © Klassik Stiftung Weimar
Das Schiller-Museum in Bauerbach