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175. Jahre Bonner Beethoven-Denkmal

Erstellt von Michael Gnessner | | Nordrhein-Westfalen

Am 12.08.2020 um 11:00 Uhr erinnern die BÜRGER FÜR BEETHOVEN auf dem Bonner Münsterplatz an die Enthüllung des Bonner Beethoven-Denkmals im Jahre 1845.

Am 12.08.2020 erinnert der VEREIN BÜRGER FÜR BEETHOVEN auf dem Bonner Münsterplatz an die Einweihung des Beethoven-Denkmals im Jahre 1845, das inzwischen ein Wahrzeichen der Stadt geworden ist.

Der Pianist Dimitriv Gladkov spielt während der Veranstaltung Stücke Ludwig van Beethovens während Stefan Eisel auf Basis zeitgenössischer Zitate die Zeit von 1845 auferstehen lässt. Auch die IHK Bonn-Rhein-Sieg präsentiert verschiedene Produkte mit Beethoven-Bezug anInformationstischen.

Die Corona-gerechte Durchführung der Veranstaltung ist sichergestellt. Bitte bringen Sie Ihre Mund-Nasen-Maske mit.

Das historische Ereignis 1845

Die Geschichte des Bonner Beethoven-Denkmals war bereits im Jahre 1835 dem bürgerschaftlichen Engagement der Bonnerinnen und Bonner zu verdanken. So gründeten 65 engagierte Bürger am 17.12.1835 einen »Bonner Verein für Beethovens Monumnet«.Die Initiative ging von den Bonner Literaturhistoriker August Wilhelm Schlegel, der dem Verein als erster Präsident vorstand, sowie dem Domainenrat Franz Bernhard Wilhelm de Claer (1785-1853) und dem Geologen und Bonner Professor Johann Jacob Nöggerath (1788-1877) als bedeutende Gründungsmitglieder aus.

Bereits am 08.04.1836 erschien in der »Neuen Zeitschrift für Musik«, die vom Komponisten Robert Schumann herausgegeben wurde, und fand auf diese weise größere Verbreitung. Auch Schumann unterstützte das Bonner Projekt und betrachtete in seinem Aufsatz »Monument für Beethvoen«. So verfasste er auch zur Unterstützung des Denkmalprojektes die Klavier-Fantasie C-Dur op. 17, die er Franz Liszt widmete. Dieser war auch ein großer Beethoven-Verehrer und unterstützte bereits im gleichen Jahr die Denkmalidee mit einer Geldsammlung. In den folgenden Jahren fanden eine Vielzahl von Unterstützungskonzerten statt. So gelang es den in Bonn geborenen Komponisten und Wiener Beethoven-Schüler Ferdinand Reis mit seinem »Beethoven-Monument-Concert« über 1.000 Gulden einzuspielen.

Es engagierten sich nun auch immer mehr führende Köpfe außerhalb der Musikwelt für die Errichtung eines Beethoven-Denkmals ein. So besuchte Heinrich Heine, der ein Konzert von Franz Listz, der bereits im Jahre 1840 dem Bonner Denkmal-Komiteee als Ehrenmitglied beigetreten war, der und Hector Berlioz besuchte.

Der preußische König Friedrich Wilhelm III. hatte noch die Initiative eines Denkmals für einen Bürgerlichen auf dem Bonner Münsterplatz abgelehnt, da solche öffentlichen Monumente Fürsten und Heerführern vorbehalten bleiben sollten. Sein Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelmn IV. widersetzte sich diesem bürgerlichen Ansinnen nicht mehr. Damit sollte das Bonner Beethoven-Denkmal, nach dem Wittenberger Luther-Denkmal von 1821, das erste bürgerliche Ehrenmonument in Preußen und zweite in Deutschland werden.

Der Bonner Oberbürgermeister Karl Edmund Joseph Oppenhoff waren den Plänen für das Beethoven-Denkmal und eines ersten Beethoven-Festes weiterhin nicht aufgeschlossen. So ließ sich Franz Liszt 1845 zu dem Ausruf hinreisen:

Eine kleine Stadt Stadt kann das Glück haben, dass ein großer Mann in ihr das Licht der Welt erblickt; aber kleinstädtisch darf sein Andenken nicht gefeiert werden.

Die eingesammelten Spenden des Denkmals-Vereins reichten bei weiten nicht aus, dass Denkmal zu realisieren. So spendete Liszt aus seinem Privatvermögen 20% der Kapitals. Die Stadt selbst beteiligte sich nicht an der Finanzierung ihres heutigen Wahrzeichens, doch beteiligten sich die politischen Würdenträger zahlreich: Queen Victoria, der preußische König Friedrich Wilhelm IV., Alexander von Humboldt, aber auch zahlreiche Größen des Musiklebens. Allen voran natürlich Franz Liszt, der gleichzeitig das erste Bonner Beethoven-Fest iniitierte. Der Initiator und Präsident des »Bonner Verein für Beethovens Monument« August Wilhelm Schlegel konnte die Enthüllung des Denkmals nicht mehr miterleben, da er 3 Monate zuvor verstarb.

Robert Schumann musste seine bereits geplanmte Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagen. Als er im Jahre 1851 in Bonn eintraf, führte ihn sein erster Weg auf den Bonner Münsterplatz. Dorthin kam er in seinen letzten Lebensjahren in Bonn fast täglich.

Heute gehört der Besuch des Bonner Beethoven-Denkmals zum fixen Programm-Punkt fast jeden Bonn-Besuchers. Nur einmal, als 1965 unterhalb des Münsterplatzes eine Tiefgarage errichtet wurde, hat das Denkmal seinen angestammten Platz verlassen.

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