Skip to main contentSkip to page footer

Emilie Jahn

vom 15.01.1841.

Freyburg d. 15ten Januar 1841

Schon wieder muss ich Ihnen mit einigen Bitten lästig werden. Die erste betrifft eine Besorgung, die andere ein Erkundigung bei glaubhaften Schverständigen.

 Wahrscheinlich werden Sie meine Wünsche nicht durch einen Brief erfüllen können, u. werde ich Ihre Feder also zweimal in Anspruch nehmen. Jahn hat doch endlich das Eiserne Kreuz bekommen, worüber Landmann Ihnen das Nähere mitteilt. Wenn auch hier keine Gelegenheit vorkommt sich mit Ehrenzeichen zu schmücken, so kommt wahrscheinlich in der Nähe ein Jahresfest der Freiwilligen, wenn auch ohne Jahns besonderen Antrieb zu Stande. Da würde er sich nun, wenn ihn nicht Krankheit verhinderte, nicht davon ausschließen dürfen. Nun sind die Bänder von der Feld-Denkmünze, und dem Russischen Wladimir Orden 4ter Klasse zu abgenutzt. Alleine gingen sie wohl noch, aber nicht mit dem funkelnagelneuen Eisernen Kreuz und dessen neuem Bande. Deshalb erbitte ich mir, von jedem der drei Bänder 1 halbe Elle u. 1/2 Viertel. Das langt dann für zwei wohl.

Die zweite Frage betrifft eine Meinungsverschiedenheit. Muss Jahn sich bei der Königl. Majestät für die Verleihung des Eisernen Kreuzes bedanken? Ich und mehrere andere Leute sagen Ja, er sagt Nein. Wer hat nun recht. Bitte um Antwort dieser Frage.

Viele Grüße den Lieben Ihren, und herzlichen Dank für den Brief von meiner Mari.

 Emilie Jahn

Quelle:
Privatarchiv EPOCHE NAPOLEON