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An die Hannöveranische Landesregierung

vom März 1793.

März 93.

An die Hannövrische Regierung.

Das Glück ist mir in meinem ganzen Leben gar wenig günstig gewesen. Zwölf Jahre lang habe ich bei einer sehr magern Gerichtshalterstelle auf dem Lande ein ansehnliches ererbtes Vermögen zusetzen, und nachher wieder beinahe neun Jahre, ohne alle Besoldung, ohne Vermögen von geringen Erwerb, aus akademischen und literarischen Arbeiten mich durchbringen müssen. Ich enthalte mich, andere unverschuldete, meinem Vermögen sowie meinem geistigen und leiblichen Wohlsein höchst nachteilige Lebensbegebnisse zu erwähnen.

Hätte ich niemand weiter als bloß meine eigene Person zu versorgen, so würde ich, so lange mir nur noch eine einzige Kraft zu irgendeinem Geschäfte übrig bliebe, nicht leicht einem Sterblichen mit meinen Bedürfnissen beschwerlich fallen. Allein ich habe auch vier unerzogene Kinder, ohne deren Versorgung, und oben drein noch Schulden, ohne deren Bezahlung es mir bitter ist zu leben, und noch bitterer dereinst sein würde, aus der Welt zu scheiden. Die letzten sind zwar nicht so beträchtlich, daß ein Mann der nur ein- bis zweihundert Taler jährlich erübrigt, sie nicht in wenigen Jahen tilgen könnte. Weil ich aber in meiner jetzigen Lage gar nichts zu erübrigen vermag, so müssen mir auch unerhebliche Schulden zu einer großen und drückenden Last gereichen. Tägliche sowohl als nächtliche Sorgen und Unruhen, die mir hieraus erwachsen, zehren an meinen edelsten Kräften, die ich doch wohl weit würdiger zum Nutzen der hiesigen Universität und der Literatur unseres Vaterlandes verwenden könnte.