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Eulogius Schneider's ehemaligen Professors in Bonn etc. Schicksale in Frankreich.

von Christoph Friedrich Cotta

42.

Das Staunen der Freunde Schneiders war sehr groß, als sie in dem Anschlagzettel die Ursache lasen, warum man ihn an die Guillotine gestellt hatte. Sie fanden diese Art zu strafen gar nicht republikanisch, und konnten nicht glauben, daß Schneider wegen des Einfahrens mit sechs oder acht Pferden sich einer solchen Strafe schuldig gemacht habe.

Die eigentliche Thatsache ist diese: Es war in der größten Regenzeit im November, als Schneider von Barr mit seiner Gattin nach Strasburg fuhr. Der Wagen war sehr schwer, und zugleich mit sieben oder acht Personen beladen. Die Landleute von Barr hatten aus eigener Willkühr so viele Pferde an den Wagen gespannt, und eben dies war auch der Fall mit den Soldaten, die, um Schneidern ihre Achtung zu bezeigen, auf der Strasse ihn abgewartet, und dann zu Pferde nach Strasburg begleitet hatten. Er hatte nichts von allen dem angeordnet; und nur dies machte ihm den ganzen Zufall zum Verbrechen, weil Saint-Just eine Ursache, ihn greiffen zu können, längst gerne gehabt hätte. Uebrigens war gerade diese Art zu handeln in Saint-Justs Charakter gegründet. So bestimmt, so kategorisch mogte noch nie eine Tyrann Befehle ertheilt haben, als er. Davon konnte die damalige Municipalität zu Strasburg mehrere Beweise vorlegen, besonders in der Sache, welche die Schändung des so ehrwürdigen und sehenswerthen Meisterstücks gothischer Baukunst, das Münster betraf.