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Erstes Hauptstück

Von der Kraft der Körper überhaupt

§ 3

Man sollte billig die weentliche Kraft vin activam nennen

Man redet nicht richtig, wenn man die Bewegung zu einer Art Wirkungen macht und ihr deswegen eine gleichnamige Kraft beilegt. Ein Körper, dem unendlich wenig Widerstand geschieht, der mithin fast gar nicht wirkt, der hat am meisten Bewegung. Die Bewegung ist nur das äußerliche Phänomenon des Zustandes des Körpers, da er zwar nicht wirkt, aber doch bemüht ist zu wirken;  allein wenn er seine Bewegung durch einen Gegenstand plötzlich verliert, das ist in dem Augenblicke, darin er zur Ruhe gebracht wird, darin wirkt er. Man sollte daher die Kraft einer Substanz nicht von  demjenigen benennen, was gar keine Wirkung ist, noch viel weniger aber von den Körpern, die im Ruhestande wirken, (z. E. von einer  Kugel, die den Tisch, worauf sie liegt, durch ihre Schwere drückt)  sagen, daß sie eine Bemühung haben sich zu bewegen. Denn weil sie  alsdann nicht wirken würden, wenn sie sich bewegten, so müßte man  sagen: indem ein Körper wirkt, so hat er eine Bemühung in den Zustand zu gerathen, darin er nicht wirkt. Man wird also die Kraft eines Körpers viel eher eine vim activam überhaupt, als eine vim motricem nennen sollen.