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Hans Annius von Westphalen

* 07.03.1769 in Bornum
† 18.07.1818 in Sessen

Hans Annius von Westphalen wurde am 07.03.1769 als dritter Sohn der Eheleute Christian Heinrich Philipp von Westphalens und der Jeanie Wishart of Pittarow (1742-1811), Tochter des Edinburgher Stadtpfarrers Dr. George Wishart of Pittarow.

Im Alter von 16 Jahren trat der Jüngling in die braunschweigischen Truppen als Fahnenjunker ein. Er fertigte in jenen Jahren eine Reihe von Plänen über die Gefechte des Herzogs Ferdinand von Braunschweig. Die erläuternden Texte zu diesen Karten lieferte sein Vater, der eine enge Freundschaft mit dem Fürsten pflegte.

In den Jahren 1788 und 1793 nahm er unter dem Oberbefehl des Herzogs von Braunschweig an den holländischen Feldzügen teil. Er wohnte als Leutnant der Belagerung von Maastricht in den Jahren 1793 und 1794 teil. Später kämpfte er auch als Freiwilliger bei der Schlacht von Neerwinden (18.03.1793) und der Belagerung Valencienes teil. Im Jahre 1799 wurde Westphalen zum Hauptmann befördert.

Nach der preußischen Niederlage teilte er das Schicksal der braunschweigischen Armee. Er wurde am 26.10.1806 entwaffnet und musste nach Metz in die Kriegsgefangenschaft. Erst im Juli 1808 endete die Zeit der Gefangenschaft.

Als er in seine Heimat zurückkehrte war das Herzogtum Braunschweig nur noch Geschichte und König Jérôme herrschte über das neu geschaffene Königreich Westphalen, einen Musterstaat im Sinne Napoléons.

Er unterstützte den Aufbau der westphälischen Armee und gehörte dem 2. Linien-Infanterie-Regiment an. Mit diesen zog er nach Spanien. Er nahm am katalonischen Feldzug im Jahre 1809 teil, Bei der Belagerung von Gerona stand Westphalen 3 ½ Monate durchgängig in Tranchéen- und Vorpostendienst. Am 08.07.1809 nahm er am Sturm auf das Fort Monjois teil. Hier verloren Franzosen und Westphalen alleine 80 Offiziere durch Tod oder Verwundung.

Hauptmann Westphalen erfüllte seinen Dienst stets zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten, da er sich durch einen hohen Grad an Kaltblütigkeit auszeichnete.

Doch blieb er auch nicht von Krankheiten, wie das herrschende Fieber verschont, und nur unvollkommen wiederhergestellt. So musste er, der nun unter Melancholie litt, zu Beginn des Jahres 1813 aus dem Dienst ausscheiden.

Kaum war die französische Herrschaft in Braunschweig erledigt bat er den Herzog, ungeachtet seines Gesundheitszustandes, um erneute Reaktiiverung. Diesem Wunsche wurde entsprochen und so gehörte er im Range eines Majors dem Harz-Reserve-Bataillon an.

Nachdem er erneut aus dem aktiven Dienst entlassen wurde, verbrachte Westphalen seinen Lebensabend im Kreise eines Kriegsgefährten und Freundes. Er starb am 12.07.1818 in Seesen.