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LWL: Feuchtes Archivgut sofort ins LWL-Kühhaus nach Münster bringen

Erstellt von Michael Gnessner |

Archivare des LWL helfen mit Gefriertrockungsanlage in Münster bei der Rettung von beschädigten Archivgut in Köln.

Fachleute des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) stehen bereit, um nach Abschluss der Bergung von Verletzten auch das Archivmaterial aus dem eingestürzten Stadtarchiv in Köln zu retten. Zwei LWL-Mitarbeiter waren am vergangenen Dienstag in Köln vor Ort.

Die Restaurierungswerkstatt des LWL-Archivamtes in Münster ist wie bei früheren vergleichbaren Katastrophen darauf spezialisiert, bei der konservatorischen Behandlung geschädigter Archivalien zu helfen. Die Fachleute tragen dabei unter »Reinraum-Bedingungen« Verschmutzungen ab und trocknen feuchte Handschriften oder Akten mit einem Spezialverfahren.

"Es ist zu befürchten, dass ein Teil der Akten und Urkunden unter den Schuttbergen Feuchtigkeitsschäden davontragen werden. Mit der sogenannten Gefriertrocknung können teilweise durchnässten Archivalien vor dem Zerfall bewahrt werden", so Dr. Marcus Stumpf, Leiter der LWL-Archivamtes für Westfalen. Dazu müssen die nassen Akten am besten eingefroren werden, zum Beispiel in Kühlhäusern.

In der Gefriertrocknungsanlage des LWL, die Ähnlichkeit mit einem normalen Gefrierschrank hat, werden die Akten dann einem Vakuum ausgesetzt. Das Eis wird dadurch sofort gasförmig und kann abgesaugt werden.

»So vermeiden wir, dass die wertvollen Dokumente verkleben und schimmeln«, erläutert Stumpf. In Münster stehen zwei Trockenschränke mit einer Kapazität von jeweils einem Kubikmeter zur Verfügung. Die Trocknung allein dauert je nach Umfang und Nässe der Dokumente bis zu einer Woche. Erst dann können sie von Schlamm und Schmutz befreit werden.

Da die Kapazitäten der Gefriertrocknungsanlage begrenzt sind, können nicht alle Akten und Dokumente sofort getrocknet werden. Der Großteil der Unterlagen würde aus diesem Grund in einem Kühlhaus im Münsterland zwischengelagert. Schon in ähnlichen Fällen wie bei den Hochwasser-Katastrophen in Ostdeutschland oder Polen vor einigen Jahren hatten die Archivexperten helfen können.

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