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Henriette Elisabeth Jeanette Jügel

* 11.01.1778 in Remagen
† 12.03.1850 in Gummersbach

Am11.01.1778 wurde Johann Friedrich Jügel und seine Anna Wilhelmine, geb. Kirberger, in Remagen das fünfte Kind Henriette Elisabeth Jeanette Jügel geboren. Ihr Vater ein experimentierfreudiger Chemiker und Besitzer einer Kattunfabrik.

Seine Versuche in der Textilfärbung erfolgreich zu sein, scheiterten jedoch und für die Familie begangen ein umsteigen Lebenswandel. So lebte die Familie in Vallendar, Remagen, Düren und schließlich ab 1785 in Berlin, wo er in Jahre 1800 verstarb.

Die Kinder der Familie Jügel waren künstlerisch begabt. So waren ihre Brüder Friedrich und Carl als Kupferstecher und malerisch unterwegs. Ihre Schwestern Louise und Christiane lernten das Harfe Spiel für ihre Aufgabe als Gesellschafterinnen am preußischen Hof.

Henriette Jügel studierte an der Akademie der Bildenden Künste in Berlin. Sie wurde in Zeichnen, Landschafts- und Portraitmalerei unterrichtet. Schwerpunkt war die Miniaturmalerei. Sie stellte Ihre Arbeiten mehrfach aus.

Im Jahre 1806 zog die Mutter zusammen mit Henriette und der Schwester Christiane nach Gummersbach ins Bergische Land. Dort war ihre Schwester Louise mit Daniel Heuser, dem Sohn von Johann Peter Heuser, verheiratet.

Auch in Gummersbach widmete sie sich weiterhin der Malerei und fertigte die älteste Ansicht Gummersbachs an. Auch fertigte die Malerin Vorlagen für Stickmuster an. Ihre Schwester Christiane gründete ein Mädchenpensionat, wo sie auch Stickerei unterrichtete.

Die meisten Ihrer künstlerischen Arbeiten entstanden zwischen 1797 und 1815. Erste Arbeiten erschienen 1794 in Akademie-Ausstellungen. Letztmalig erschien im Jahre 1812 eine Miniatur in einer Berliner Akademieausstellung. 1807 erschien eine »Ansicht von Baumdorf«, die als älteste Ansicht Gummersbachs gilt und sich heute im Besitz der Stadt Gummersbach befindet und in einer Glasvitrine den Ratssaal schmückt. Andere Arbeiten befinden sich im Besitz des Stadtmuseums Berlin.

Obwohl sich bei ihr schon früh Anzeichen einer Psychose bemerkbar machten, die von ihren Symptomen her eher harmlos war, konnte sie sich in ihrer neuen Wahlheimat frei bewegen. So unternahm die »dolle Jette«, die stets von einer Ziege, die sie an einer Leine führte, bei ihren Spaziergängen begleitet wurde.

Finanziell sicherten ihr Bruder Carl und ihr Schwager Daniel Heuser ihren finanziellen Lebensunterhalt. Henriette Jügel blieb unverheiratet.

Sie verlebte ihren Lebensabend im Hause ihres Schwagers, wo sie am 12.03.1850 verstarb.