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Daniel Eberhard Günther

* 11.06.1752 in Solingen
† 11.08.1834 in Duisburg

Daniel Erhard Günther wurde am 11.06.1752 in Solingen als Sohn des Solinger Stadtsyndikus Matthias Gerhard Günther (1701-1759) und dessen Gattin Anna Maria. Er hatte noch sechs ältere Geschwister. Seine Schwester Anna Maria Dorothea Gertrud war mit dem Mediziner Johann Peter Brinckmann  erheiratet, seine Schwester Maria Magdalena Barbara war mit dem Theologieprofessor Johann Clemens Christoph Lohmann verheiratet.

Er besuchte in seiner Geburtsstadt Solingen die Schule. Durch den Philologen Johann Christoph Fincke wurde er auf den Besuch der Universität vorbereitet, ehe er sich im Jahre 1768 an der Duisburger Universität als Student der Medizin einschrieb. Später wechselte er nach Göttingen. Er kehrte nach Duisburg zurück und promovierte am 25.09.1772 mit der Dissertation »Sigma Ex Lingua« zum Doktor der Medizin. Im Anschluss an die Promotion setzte er seine Ausbildung an Instituten in Straßburg, Wien, Berlin und London fort, ehe er als Privatgelehrter nach Duisburg zurückkehrte. Nach einer kurzen Zwischenstation in Frankfurt wurde Günther am 04.05.1778 zum ordentlichen Professor an der medizinischen Fakultät in Duisburg berufen und blieb es bis zur Auflösung der Universität am 18.10.1818.

Im Jahre 1806 berichtete Heinrich von Brocke an die preußische Regierung, »der Ruf Günther's hat die Universität aufrecht erhalten, alle dortigen Studenten der medicinischen Facultät sind nur um Günther's willen nach Duisburg gekommen«. 

Er war insgesamt siebenmal Rektor der Universität. Zu seinen Studenten gehörten u.a. Friedrich Bird oder Johann Georg Müller, der auch bei Günther promovierte. Auch bei seinen Patienten, die zum Teil aus Holland oder England die strapaziöse Reise nach Duisburg auf sich nahmen, war er sehr geschätzt.

Günther hinterließ eine anatomische Sammlung mit pathologischen und physiologischen Präparaten. Nach seinen Tod übergaben seine Erben die Sammlung an die medizinisch-chirurgische Lehranstalt in Münster - die heutige Medizinische Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster - übergeben wurde. Heute ist sie als »Günthersches Vermächtnis« als eigene Sammlung im anatomischen Museum ausgestellt.

Durch Heinrich Wilhelm Pottgießer wurde bereits im Jahre 1789 die Schrift »Cerebri et nervorum distributionis exposito« übersetzt. Es gilt als Entwurf der anatomischen Nervenlehre.

Seit dem Jahre 1817 ist Daniel Erhard Günther Ehrenmitglied der Marburger »Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften«.

Anlässlich seines Goldenen Doktorjubiläums im Jahre 1822 wurden dem Mediziner 1822 zahlreiche Ehrungen zuteil. Die Stadt Duisburg stiftete sowohl eine silberne und goldene Medaille. Der preußische König verlieh ihm die III. Klasse des roten Adlerordens. Die Universität Bonn erneuerte sein Doktor-Diplom.

Spenden von Duisburger Bürgern ermöglichte die Errichtung der Güntherschen Krankenstiftung. Das Krankenhaus wurde 1835 in Günther-Carstanischen Krankenstiftung fortgeführt.

Im Jahre 1832 erhielt er noch die Schleife zum Roten Adlerorden verliehen.

Aus seiner Ehe mit Eleonora Elisabeth Mathilda Koch verheiratet. Die Ehe wurde am 09.05.1781 geschlossen. Aus ihr stammten 9 Kinder. Die Tochter Eleonora Elisabeth Günther heiratete dem Apotheker Karl Philipp Hoerle. Sein Sohn Friedrich Günther wirkte als Arzt und seit dem Jahre 1831 wurde er zum Oberbürgermeister von Düren ernannt. Der spätere Düsseldorfer Armenarzt Christian Ludwig Günther hinterließ eine Sammlung medizinischer Literatur, die aus 907 Werken bestand und im Jahre1892 von dessen Erben der Bibliothek Düsseldorf geschenkt wurde. Heute befindet sich die Sammlung als Günther-Bibliothek im Bestand der Universitätsbibliothek Düsseldorf.  Seine Tochter Amalia Carolina Günther, ging mit dem Oberkonsistorialrat Ernst Friedrich Ballden Bund der Ehe ein.

Am 11.08.1834 starb Dr Daniel Erhard Günther in Duisburg.. 

Seit dem Jahre 1910 erinnert die Stadt Duisburg mit der Güntherstraße an den anerkannten Medizinet. Zuvor trug die Straße den Namen Kronprinzenstraße.

Werksverzeichnis:

  • Signa Ex Lingua. 1772.
  • Eruditio Tua, ingenii acumen, & summa in moribus. 1782.
  • Cerebri et nervorum distributionis expositio. Duisburg 1786.
  • Entwurf der anatomischen Nervenlehre. 1789