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Dietmar Wilhelm Soemmering

* 27.06.1793 in Frankfurt/Main
† 14.08.1871 in Frankfurt/Main

Detmar Wilhelm Soemmering wurde am 27.06.1793 in Frankfurt an Main geboren. Der Anatom und Naturwissenschaftler Samuel Thomas Soemmering war sein Vater, die Mutter war die Malerin und Kupferstecherin Margarethe Elisabeth Grunelius.

Nach dem Tode der Mutter im Jahre 1802 wurde der Sohn in die Obhut von Karl Ritter übergeben, der im Hause der befreundeten Familie Hollweg als Erzieher wirkte. In den Jahren 1810 bis 1812 unternahm Ritter mit seinen Schützlingen Detmar Wilhelm Soemmering, Moritz August und Johann Philipp Bethmann-Hollweg eine Studienreise nach Genf.

Im Jahr 1812 besuchte der junge Soemmering, wie schon sein Vater die Universität zu Göttingen und studierte Medizin. Im Jahre 1816 promovierte er mit der Dissertation »De oculorum hominis animaliumque sectione horizontali commentatio inauguralis«. Diese Arbeit bildete einen bedeutenden Beitrag zur vergleichenden Anatomie des Auges.

Nach seinem Studienabschluss hielt sich Soemmering einige Zeit bei seinem Vater in München auf. In der Münchener Zeit veröffentlichte er zwei Abhandlungen. Zum einen präsentierte er seine »Untersuchungen mit Blausäure und den ätherischen Oel der bittern Mandeln getödteter Thiere«. Zusammen mit A. Vogel führte er »Versuche über die Schwefelblausäure mit Beziehung auf die Mekonsöure und das Morphium«.

Ab dem Jahre 1819 ließ sich Soemmering in Frankfurt am Main nieder. Dort praktizierte er von nun an als Augenarzt.

Der Mediziner war an den wissenschaftlichen Veranstaltungen seiner Vaterstadt sehr interessiert und durch sein liebenswürdiges, teilnehmendes Wesen verschaffte er sich rasch einen bedeutenden Ruf als Augenarzt.

Wie schon der Vater konnte auch Detmar Wilhelm von Soemmering hervorragend zeichnen. Dies zeigte er immer wieder in wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Im Jahre 1828 erschien eine weitere Arbeit über das Auge unter dem Titel »Beobachtungen über die organischen Veränderungen im Auge nach Staaroperationen«. Diese Arbeit wurde auch ins Französische übersetzt.

Weitere Arbeiten des Mediziners waren die Gratulationsschrift zum Doktorjubiläum seines Vaters Samuel Thomas Soemmering. Im Jahre 1863 veröffentlichte er aus den Papieren seines Vaters die »Historischen Notizen über die Erfindung des Telegraphen«. Auch eine »Gedenkschrift zur Säcularfeier der Dr. Senckenbergischen Stiftung am 18. August 1863 enthaltend S. Th. V. Sömmerring’s Abbildung des Karpfengehirns«. Darüber hinaus veröffentlichte er auch mehrere Beiträge in der Zeitschrift »Der zoologische Garten«, die ab dem Jahre 1860 erschienen. Hier sei insbesondere der Artikel »Ueber den Wechsel und das Wachstum des Geweihes des Edelhirsches« aus dem Jahre 1866.

Der Mediziner Detmar Wilhelm von Soemmering war mit Maria Magdalena Wenzel (1800-1862) verheiratet. Dieser Beziehung entstammte der Sohn Thomas Carl Soemmering der als Architekt seinen Lebensunterhalt verdiente. Mit seinem Enkel Adolph starb der männliche Stamm von Samuel Thomas Soemmering im Jahre 1885 aus.

Der Augenarzt Detmar Wilhelm Soemmering starb am 14.08.1871 in Frankfurt.

Werke:

  • De oculorum hominis animaliumque sectione horizontali commentatio inauguralis [Disertation], 1816
  • Untersuchungen mit Blausäure und den ätherischen Oel der bittern Mandeln getödteter Thiere, 1820
  • Versuche über die Schwefelblausäure mit Beziehung auf die Mekonsöure und das Morphium, 1823 [mit A. Vogel]
  • Beobachtungen über die organischen Veränderungen im Auge nach Staaroperationen, 1828
  • Historischen Notizen über die Erfindung des Telegraphen, 1863
  • Ueber den Wechsel und das Wachstum des Geweihes des Edelhirsches, 1866