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Armand-Simon-Marie Chevalier de Blanquet du Chayla

* 09.05.1756 in Marvejols/Lozere
† 29.05.1826 in Versailles

Armand-Sinon-Marie Chevalier de Blanquet du Chayla erblickte am 09.05.1756 in Marvejols das Licht der Welt.

Er trat im Juni 1775 in die französische Marinegarde im Range eines Offiziersanwärters ein. Seine Ausbildung endete im Jahre 1777 und ab April 1778 diente er als Fähnrich unter d'Estaing im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Doch schon im November des gleichen Jahres geriet der junge Mann in englische Kriegsgefangenschaft aus der er erst im April 1780 entlassen wurde.

Er trat dann seinen Dienst an Bord der »LANGUEDOC«, das von Admiral de Grasse kommandiert wurde, und nahm an der Schlacht von Port Royal am 29.04.1781 teil. Am Bord der »PALMIER« wurde Banquet du Chayla Zeuge der Schlacht von Chesapeake am 05.09.1781. Mit dem Sieg Admiral de Grasses schwand für die in Virginia stehende Armee des britischen Befehlshabers Cornwallis die Hoffnung auf Versorgung oder Evakuierung von See her. Als er wieder an Bord der »LANGUEDOC« zurückgekehrt war, nahm er an den Kämpfen um Saint-Christoph im Januar des Folgejahres teil. Bei der Schlacht bei den Saints vom 09. bis zum 12.04. wurde der junge Seeoffizier verwundet.

Im Mai 1786 folgte die Beförderung Blanquet du Chaylas zum Leutnant. Zu jener Zeit befand er sich im Mittelmeer an Bord der »SENSIBLE« und der »BELETTE« und bewährte sich im Kampf gegen albanische Piraten.

Während der Französischen Revolution erfolgte im November 1791 seine Ernennung zum Kommandanten der Fregatte »FLECHE«. Im Juli des Folgejahres wurde der junge Offizier zum Kapitän befördert und ihm wurde das berühmte Linienschiff »TONNANT« anvertraut. Er nahm an der Expedition Truguets nach Sardinien teil und wurde bei dieser Gelegenheit erneut verwundet.

Während er Terrorherrschaft teilte Blanquet du Chayla das Schicksal vieler adeliger Offiziere, wie Villeneuve oder Decrés. Er wurde aus der Marine entlassen.

Nach dem Sturze Robespierres und dem Ende der Terrorherrschaft folgte seine Wiedereinstellung in den Marinedienst. Im Mai 1795 avancierte er zum Adjutanten des Marineministers und am 22.09.1796 folgte seine Beförderung zum Konteradmiral. Im April 1797 übernahm Konteradmiral Blanquet du Chayla das Kommando über eine Division in Brest. Im März 1798 wurde der Konteradmiral zum Generalinspekteur der Mittelmeerküste ernannt.

Blanquet du Chayla erhielt in Napoléons Ägyptenarmee das Kommando über die Vorhut der Invasionsflotte während Vizeadmiral Brueys (1753-1798) den Oberbefehl über den Flottenverband übernahm. Er schiffte sich am 19.05.1798 an Bord der »FRANKLIN« ein. Die Flotte lief zunächst die Insel Malta an, die von Napoléon und seinen Truppen widerstandslos am 12.06.1798 besetzt wurde, und schließlich am 01.07.1798 landete der Seeverband die französische Invasionsarmee bei Alexandria.

Admiral Brueys ordnete an, dass sich die französische Flotte parallel zur Küste in der Bucht von Abukir ankern sollte. Blanquet du Chayla wandte sich neben Kapitän Dupetit-Thouars als einziger ranghoher Offizier gegen dieses Vorhaben.

Am 01.08.1798 entdeckte die Flotte unter Befehl des damals noch unbekannten Konteradmirals Horatio Nelson den ankernden Verband 15 Seemeilen östlich von Alexandria. HoodHMS ZEALOUS«) und Foley (»HMS GOLIATH«) durchbrachen die französische Linie und so wurde die ankernde französische Flotte von zwei Seiten unter Feuer genommen. Am Ende waren 11 Linienschiffe und zwei Fregatten im Feuer der britischen Flotte vernichtet worden. Unter anderem explodierte das französische Linienschiff »L'ORIENT« mit dem französischen Flottenbefehlshaber Brueys d'Aigalliers. Blanquet du Chayla wurde in diesem Gefecht schwer verwundet und geriet in englische Gefangenschaft. Sein Schiff die »FRANKLIN« wurde aufgebracht und fuhr später unter dem Namen »HMS CANOPUS« unter britischer Flagge.

Nach seiner Genesung wurde er aus der Gefangenschaft entlassen und ging nach Frankreich zurück, wo er die Untätigkeit des geflüchteten Konteradmirals Villeneuve, der bei Abukir die Nachhut des Geschwaders befehligte. In die Kritik schloss er auch Konteradmiral Decrés, der das Kommando über die Fregatten hatte, und den Stabschef Ganteaume mit ein.

Der erste Konsul Napoleon Bonapartes sah jedoch kein Fehlverhalten der durch Blanquet du Chavly öffentlich kritisierten Offiziere gegeben. Somit blieb deren Verhalten bei Abukir ohne weitere Folgen, und Blanquet du Chayla quittierte im Jahre 1803 den Dienst in der französischen Marine.

Nach der Niederlage Kaiser Napoleon I. im Jahre 1814 und der Restauration des Königtums in Frankreich im Jahre 1815 wurde ihm am 01.05.1816 der Titel eines Vizeadmirals ehrenhalber durch Louis XVIII. verliehen.

Vizeadmiral Armand-Sinom-Marie Blanquet du Chayla starb am 29. April 1826 in Versailles.