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Sergei Timofejewitsch Aksakow

* 01.10.1791 in Ufa
† 12.05.1859 in Moskau

Sergei Timofejewitsch Aksakow erblickte am 01.10.1791 auf dem elterlichen Gut Novo-Aksakow in der Provinz Orenburg das Licht der Welt. Der Vater war Staatsanwalt am Gericht in Zemsky während die gebildete Mutter Bücher liebte und sogar mit bedeutenden Aufklärern ihrer Zeit korrespondierte. Er entstammte einem alten, aber zwischenzeitlich verarmten Adelsgeschlecht, und hatte zwei Brüder und drei Schwestern.

Als »ein ungehobelter und energischer Landbesitzer-Pionier« beschrieb er später seinen Großvater und auch die Dienerschaft, deren Frauen den Jungen in Volksmärchen, Liedern und Spielen bekannt machen sollte. Dies sollte er später im Märchen »Die scharlachrote Blume« niederschreiben.

Von 1799 bis 1805 besuchte der Junge dann das Gymnasium in Kasan wo er nach sechs Jahren dann an die neu gegründete Universität Kasan wechselte. Diese verließ er zwei Jahre später jedoch ohne Abschluss. In jener Zeit verfasste er erste romantische Gedichte, die er in handgeschriebenen Studentenzeitschriften veröffentlichte.

1807 zog er gerade einmal 15 Jahre alt nach Moskau und von dort aus nach St. Petersburg, wo er als Übersetzer arbeitete. In jener Zeit befreundete er sich mit dem Schriftstellern.

In jener Zeit ergriff er auch die Feder gegen den angesehenen Literaten Nikolai Karamsin, da er den Materialismus Karamsins ablehnte und stattdessen für die russische Sprache in der Volksdichtung einsetzte.

Zusammen mit anderen Verfechtern der russischen Muttersprache gründeten Krylow, Schischkow und Aksakow  den Kreis »Gespräche russischer Wortliebhaber«. In jener Zeit löste er sich von seinem bisherigen Schreibstil und entfernte sich enttäuscht von der Romantik und dem Sentimentalismus. Sein bedeutendstes Gedicht jener Jahre dürfte wohl »Hier ist meine Heimat« darstellen.

Er erfreute sich am Theater und übersetzte Theaterstücke und veröffentlichte in führenden Literaturzeitungen Moskaus Literaturkritiken.

Er ging im Jahre 1816 die Ehe mit Olga Semjonowna Saplatina ein. Zunächst lebte das Paar im Hause der Brauteltern, ehe Aksakows Vater dem Paar ein Haus auf seinem Anwesen schenkte. Beide hatten jedoch kein glückliches Händchen und die Familie ging zurück nach Moskau.

Im Jahre 1827 fand er auf Vermittlung seines Freundes Schischkow eine Anstellung als Zensor in der Zensurbehörde Zar Nikolaus I., doch schon im folgenden Jahr wurde er als zu nachsichtig entlassen. Er ließ es zu, dass eine humoristisch verfasste Ballade von W. Protaschinski, in der er die Moskauer Polizei in einem ungünstigen Licht darstellte, erscheinen konnte.

In den 1820er Jahren war Aksakows Haus Samstags ein Treffpunkt für Schriftsteller verschiedener Bewegungen, obwohl er sich selbst der slawophilen Bewegung zuordnete. Er selbst suchte auch immer wieder die Diskussion mit anderen Stilrichtungen in der russischen Literatur. Auch Schauspieler und Komponisten trafen sich regelmäßig bei ihm. So war er mit Nikolai Wassiljewitsch Gogol eng befreundet. So wurde Gogols, der den Hausherren zum Schreiben animierte, 40. Geburtstag im Hause Aksakows gefeiert.

Es gelang ihn, durch die Vermittlung von Freunden, schnell eine neue Anstellung als Inspektor und später Direktor an der Feldmessschule in Moskau zu finden. Nach dem Tode des Vaters im Jahre 1837 verstarb sein Vater und hinterließ ihm ein auskömmliches Erbe.

Von seinem Erbe erwarb er das Gut Abramtsevo und ließ sich dort nieder. Er hatte nun die Gelegenheit sich ausschließlich auf das Schreiben, Familienangelegenheiten und die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Gutes zu konzentrieren.

Anfangs schrieb zunächst nur wenige Artikel und Rezensionen. Als 1834 der Aufsatz »Buran« im Almanach »Dennitsa« erschien wurde sein einzigartiger Stil erstmals publiziert.             

Im Jahre 1847 wandte er sich den Erfahrungen als Jäger und Fischer zu und verfasste die beiden Werke »Aufzeichnungen über das Angeln« und »Aufzeichnungen eines Jägers aus dem Gouvernement Orenburg«, die das Publikum begeistert annahm.

Aksakow selbst machte sich jedoch nichts aus Erfolg, da er einzig für sich selbst schrieb. Im Jahre 1856 erschienen seine Lebenserinnerungen erstmals als buch. Zuvor wurden sie jedoch schon in Auszügen in Zeitschriften veröffentlicht.

Aus der Ehe stammten vier Söhne und fünf Töchter. Drei seiner Kinder sollten sich später den erwachenden slawophilen Kreisen an. Der Sohn Iwan war ein bedeutender Publizist während seine Tochter Vera eine bekannte Persönlichkeit des öffentlichen Lebens und Memoarien veröffentlichte. Sohn Konstantin Aksakow wurde Historiker und Linguist.

Der Schriftsteller war bereits seit seiner Jugend gesundheitlich beeinträchtigt. So litt er seit seiner Kindheit bereits an Epilepsie. Mitte der1840er Jahre verschlechterte sich auch sein Sehvermögen und war schließlich nicht mehr in der Lage selbst zu schreiben. So diktierte er seiner Tochter Vera seine letzten Werke.

Zuletzt arbeitete er noch an der Geschichte »Natasha«, die er jedoch nicht mehr fertigstellen konnte, da er an den Folgen einer schweren Krankheit verstarb.

Seine letzte Ruhestätte fand der Schriftsteller auf dem Friedhofs in der Nähe des Simonow-Klosters .

In der Sowjetzeit wurde die Asche des Dichters nach Nowodewitschi überführt. Heute ist in seinem Wohnhaus in Abramtsevo ein Museum zum Andenken an den Schriftsteller eingerichtet worden.

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